Zeit der Ballzauberer

Das langersehnte Banater Handball-Buch ist erschienen!
Das einzigartige Buch kann man ab nun beziehen.


PRESSEMITTEILUNG

Die Zeit der Ballzauberer ist vorbei

Hundert Jahre Handball im Banat/Geschichte der Sportart Nummer eins der Deutschen erschienen

Wussten Sie, dass der Handball im Banat 100 Jahre alt geworden ist und sich im Gleichschritt mit  der Sportart in Siebenbürgen entwickelt hat? Während in Siebenbürgen alles mit dem Großfeld-Handball begonnen hat, haben im Banat Frauen  Házená, die tschechische Art des Kleinfeld-Handballs, praktiziert.  Házená ist zuerst in Hatzfeld und Temeswar gespielt worden. Wie der Handball ins Banat gelangt ist und sich zum Sport der Banater Deutschen schlechthin entwickelt hat, beantworten Johann Steiner und Werner Gilde in einer jetzt unter dem Titel „Zeit der Ballzauberer“ erschienenen Geschichte des Banater Handballs.

Bildzeile
Das Foto auf der Titelseite der Banater Handball-Geschichte zeigt die Hatzfelder Házená-Mannschaft 1922 nach einem Turnier in Temeswar.


In 70 Beiträgen bringen die beiden Herausgeber gemeinsam mit 23 Autoren dem Leser die Sportart Nummer eins der Banater Deutschen näher. Den Handball in Sanktandres stellt Johann Janzer vor. Aber der Leser erfährt ferner, warum dem aus Lugosch stammenden rumänischen Handball-Papst Johnny Kunst der Olympische Orden in Gold verliehen wurde, seit 1975 die höchste Auszeichnung des Internationalen Olympischen Komitees und die höchste Sportauszeichnung überhaupt. Vor dem Krieg hat Carl Schelenz, der Vater des Handballs, seine Sportart während eines Aufenthalts in Lugosch bekanntgemacht. Neu für die meisten Handball-Liebhaber dürfte auch sein, dass der aus Triebswetter stammende Ovidiu Becea zum Schiedsrichter-Beobachter Nummer eins im Deutschen Handball-Bund (DHB) aufgestiegen ist.


Berichte und Geschichten über die ersten Dorfmannschaften im rumänischen Oberhaus, über die Temeswarer Spitzenmannschaften Uni, Poli und Tehnometal gehören dazu. Ferner stellen die Autoren den Handball-Betrieb in den Banater Dörfern vor. Dazwischen stehen Porträts von Banater Handball-Größen wie Hans Moser, Josef Jakob, Hansi Schmidt, Michael Redl, Christine Metzenrath-Petrovici, Hilda Hrivnak, Edeltraut Franz-Sauer, Gerlinde Reip, Roswitha Neurohr-Fuchs, Angela Moşu-Huber, Eva Kaspari-Antonescu aus Sanktandres (s. Foto),  Hermine Posmor-Kitza und Anni Nemetz-Schauberger.

Behandelt wird auch die Geschichte des Pipatsch-Pokal-Turniers, das sich zu einer wahren Banater Meisterschaft entwickelt hatte. Trainer, Schiedsrichter, Sportschule und Betriebsmannschaften sind auch thematisiert. Vorgestellt wird auch Franz Spier aus Rekasch, den der zweifache Weltmeister und spätere Präsident des Rumänischen Handball-Verbandes Cristian Gaţu als besten Handball-Trainer einschätzt, den Rumänien je hervorgebracht hat.

Die Beiträge des  440 Seiten starken  Buchs sind mit mehr als 270 Fotos illustriert. Bestellt werden kann es unter johannsteiner@yahoo.de oder telefonisch unter 0175 609 44 31; Preis: 38 Euro (darin enthalten sind 5 Euro Versandkosten).

Meine Meinung:

Johann Steiner ist es in diesem Buch gelungen, eine ausgezeichnete Handballgeschichte des Banats aufzuzeichnen, die sicherlich durch die Herausgabe dieses Buches (Herausgeber: Johann Steiner und Werner Gilde) nun nicht in Vergessenheit geraten wird. Es wäre wirklich schaddrum, wenn es passiert wäre.
Schon im Vorwort von Johann Steiner wird auf die Bedeutung des Handballs in Rumänien durch das deutsche Völkchen im Westen des Landes darauf hingewiesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat diese Volksgruppe in den ersten 30 Jahren hier Sportgeschichte geschrieben. Der Autor hält fest: „Die Leistungen der Banater Deutschen auf dem Gebiet des Handballs können sich sehen lassen. Sie haben Pionierarbeit geleistet; sie haben zusammen mit den Siebenbürger Sachsen Rumänien den Weg geebnet zum Gewinn von sieben Weltmeistertiteln.“ Obwohl diese beiden Volksgruppen als eine Minderheit in einem totalitären Staat lebten und agierten, etablierten sich ruhmreiche Handballspieler/innen im Laufe der Zeit, die auch international großes sportliches Ansehen errungen haben.
Wie kam dieses Buch überhaupt auf den Markt? Dieser Band ist auf Initiative von Werner Gilde aus dem Vorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben zustande gekommen. Werner erzählte mir, als bei einem Handballspiel der Rumänen gegen Bosnien-Herzegowina die rumänische Nationalelf sang und klanglos unterging, erinnerte er sich an die glorreichen Zeiten des Handballs in Rumänien. Große Handballer/innen vom Banat und wunderbare Turniere kamen ihm in den Sinn. Diese Zeit der Banater Handballzauberer dürfe doch nicht erlöschen, meinte der aus Billed stammende Werner Gilde.
Dieses 440-seitige Buch erzählt von der Entstehung des Handballs im Banat, hebt alle Handballgrößen hervor und stellt zahlreiche Handballvereine in und um Temeswar, Arad und Reschitza ins Rampenlicht. Die Entstehung und Abläufe von erfolgreichen Turnieren, wie zum Beispiel von dem Pipatschpokal-Turnier, werden illustriert dargestellt. Bekannte Schiedsrichter und Trainer kommen zu Wort und viele Banater Ortschaften stehen im Blickpunkt des Banater Handballsports.

Für unsere Gemeinde Sanktandres habe ich einen Beitrag verfasst und ich bin froh, zur Entstehung des Buches einen kleinen Beitrag geleistet zu haben. Der Handball in unserem Dorf hatte keinen besonderen Stellenwert in der banatschwäbischen Handballgeschichte. Und ich finde, trotzdem solle man den Handballliebhabern im Ort der damaligen Zeit Gehör schenken. Bilder von begeisterten Handballspieler/innen in den 1950- bis 1970er Jahren belegen diese Äußerung (s. Fotos: privat).

Was noch hinzukommt: Die Sanktandreser können eine sehr gute Handballerin vorweisen: Eva Kaspari-Antonescu nämlich, die im Buch selbstverständlich nicht unerwähnt bleibt.

Wenn man dieses Buch liest, merkt man, wie detailliert das Banater Handballgeschehen von seinen Anfängen bis zum Exodus aufgearbeitet wurde. Klasse. Den beiden Herausgebern gebührt ein dickes Lob und ein herzliches Dankeschön.     

Viel Spaß beim Lesen!

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