Der Sanktandreser Kirchenchor kann mit Stolz auf eine langjährige Tradition zurückblicken. Schon im Jahre 1870 wird der Kirchenchor unter der Leitung des Kantorlehrers Ignaz Petrasch erwähnt. Weitere Chorleiter waren die Lehrer Ladislaus Gregus und später Stefan Ritter. Dann wurde Stefan Ritter wegen Erkrankung durch die Lehrerin Juliane Weber vertreten. Chorleiter Ritter wurde 1938 vom Kantorlehrer Jakob Kirch abgelöst. Nach dessen Einberufung in den grausamen Krieg übernahmen abwechselnd Lehrer Stefan Ritter, die aus Kowatschi stammende Katharina Grimm und Dr. Anton Schulter die Leitung des Kirchenchores. Dr. Schulter bereitete die musikalisch begabte Katharina Ludwig (Jäger) als Kantorin vor. Sie leitete bis zu ihrer Auswanderung im Jahre 1983 den Kirchenchor. Im Anschluss übernahm Brigitte Unterweger (Pitzer) den Kirchenchor und konnte junge Sängerinnen und Sänger für die Kirchenlieder begeistern.
Eine ganz andere Situation zeichnete sich in Sanktandres nach der Revolution von 1989 und dem damit verbundenen Exodus ab. Im Jahre 1995 wurde zwar sonntags von Kaplan Grega noch eine Messe zelebriert, doch der Kirchenchor schrumpfte gewaltig. Der Chor zählte nur noch zehn Mitglieder. Nachdem Katechetin Anna Ehling auch Sanktandres verließ, wurde der Gottesdienst zu besonderen Anlässen an der Orgel von Frau Despina Neusatz begleitet.
Heutzutage ist in unserer ehemaligen Kirche völlige Stille eingekehrt. Die Glocken und die Stimmen des Andreser Kirchenchores sind verstummt. Werden die Lieder „Ein Kind Mariens“, „Ein Haus voll Glorie schauet“ oder „Gott, wir loben dich“, die unzähligen Male in diesem Gotteshaus gesungen wurden, hier wohl nochmals erklingen?
Über all die Jahre verstand es der Kirchenchor die festliche Gestaltung des Gottesdienstes zu umrahmen. Unzählige Probenabende waren erforderlich bis eine Messe, wie die von Haydn oder von Schubert, aufführungsreif war. Oft wurde tagelang nur eine Gesangsstimme zur Probe bestellt. Die Begeisterung und die Freude beseelten die Mitglieder zu neuer Schaffenskraft und ließen den Stress und die Belastungen in Vergessenheit geraten. Der Erfolg und die Freude am Singen hielten den harten Kern zusammen.
Da ein großer Teil des ehemaligen Andreser Kircherchores einschließlich der Kantorin in Freiburg und Umgebung ihre neue Heimat gefunden hatte, war es naheliegend, die schönen alten Traditionen weiterzupflegen. Zu den „alten“ gesellten sich noch viele singfreudige, junge Landsleute, die mit Begeisterung zu unterschiedlichen Anlässen (Andreser Treffen, Maiandacht, Weihnachtsmesse. Geburtstagsfeiern, etc.) kirchliche und weltliche Lieder darboten.
Zuschnitt vom Sanktandreser Heimatbuch (Matthias Weber/Dr. Anton Petri) und mit einem Bericht „Der Kirchenchor“ von Gerhard Ludwig
Mitglieder des Kirchenchors unter der Leitung von Katharina Ludwig in der Zeitspanne 1955 – 1983
Frauen | Männer |
Hilde Bayer | Heinrich Goschy |
Katharina Bernsteiner | Josef Goschy |
Gertrude Brommer | Josef Goschy |
Elisabeth Goschy | Josef Günthner |
Elisabeth Hamm | Anton Heidecker |
Josefa Heich | Anton Heidecker |
Waltraud Ingrisch | Wilhelm Jäger |
Josefa Ionescu | Johann Kollmann |
Barbara Jäger | Kovacs Zippi |
Anna Karbach | Jakob Lang |
Barbara Klein | Gerhard Ludwig |
Katharina Ludwig | Heinrich Pitzer |
Magdalena Lutter | Michael Ribis |
Anna Müller | Johann Thernes |
Maria Pappernek | Michael Weber sen. |
Elke Pless | Josef Weber |
Juliana Rausch | Michael Weber jun. |
Eva Senaschy | Johann Weber |
Magdalena Thernes | Matthias Weber |
Eva Till | Jakob Wissenz |
Brigitte Unterweger | Franz Zippel |
Eva Wagner | |
Barbara Weber | |
Josefa Weber |
Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit