Erzählungen

Viele erfreuliche aber auch sehr dunkle Geschichten begleiteten die Menschen in ihrem einstigen Heimatort Sanktandres.
Ab Mitte der 70er-Jahre verließen sie Sanktandres – bis auf einige – und bauten zum Großteil in Deutschland eine neue Heimat auf.

In der Zeit der Österreichischen-ungarischen Monarchie bauten sie im Banat eine stabile Grundlage auf. Eine blühende Landschaft breitete sich aus.
Dann zogen viele Andreser in die grauenhaften Kriege, wo viele junge Männer nicht mehr heimkehrten. Frauen wie Männer verschleppte man für einige Jahre in die Sowjetunion. Dort hungerten sie erbärmlich und hofften verzweifelt auf eine Rückkehr in die Heimat. Familien wurden auseinandergerissen.
Die Errichtung einer neuen Gesellschaftsordnung nach dem II. Weltkrieg in Rumänien war den Menschen fremd. Eine völlige Enteignung ihres Existenzaufbaus war in Gang. Sie standen voll und ganz nackt und entfremdet in ihrer Ungewissheit. Die angebrochene Not schweißte die Sanktandreser noch enger zusammen. Gekonnt meisterten sie ihr Schicksal. Langsam fassten sie Fuß und bauten wieder ihre Identität auf.
Als Minderheit bewahrten die Banater Schwaben jahrzehntelang Brauchtum und Tradition. Ihr Leben gestaltete sich erneut als lebenswert.
Wiederholt neuen Schikanen ausgesetzt, entschlossen sie sich nach fast 300 Jahren ihre Existenz im westlichen Rumänien weitgehend aufzugeben. Unter besonderen Bedingungen verließen sie das Land. Andere verloren an der streng überwachten Grenze zur Freiheit ihr Leben. Einige wenige Landsleute blieben der Heimat treu und weilen auch weiterhin in Sanktandres.
Die angekommenen Neulinge erlebten natürlich hier im Westen schöne Begebenheiten; sie machten manchmal aber auch miese Erfahrungen. Überwiegend machte sich eine positive Entwicklung breit. Die gewohnt ausgeprägte Gemeinschaft brach jedoch plötzlich auseinander. Nicht ganz, denn man gründete neue Verbände und Vereine.
Durch die friedlich erbaute Europäische Union bewegen zwei Welten – alte und neue Heimat – wieder mehr auf sich zu. Dadurch finden wieder mehrere Banater Schwaben zu ihren Wurzeln.

Viele erlebte Vorkommnisse haben einige Sanktandreser niedergeschrieben, wollten sie doch von dieser Geschichtsepoche einiges berichten. Kindheit, Jugendzeit und gemeinschaftliches Zusammenleben mehrerer Generationen und Nationen werden dadurch wachgerüttelt. Es sind Erinnerungen, die teilweise schon einige Jahrzehnte zurückliegen.
Einige Gegebenheiten veröffentlichen wir nun auf unserer Website.

Viel Spaß beim Lesen.

Für weitere erlebnisreiche und durchgemachte Tatsachen sind wir sehr dankbar.

Sie haben hier die Gelegenheit, mit Andreser Landsleuten einige Erlebnisse zu durchschweifen und daher auch neue Erfahrungen zu sammeln:

Kindheitserinnerungen Erzählungen von Josef Rieger

Klee mähen mit Großvatereine Ereignisgeschichte aus der Kindheit von Siegfried Becker

Erinnerungeneine Erzählung von Hans Lutter und Hans Stemper sen.

Ereignisse während der Agrarreformeine Aufzeichnung von Katharina und Gerhard Ludwig