Temeswar (Temeschburg) – Timişoara – Temesvar – Temisvar ist mit über 300.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Rumäniens und wirtschaftliches sowie kulturelles Zentrum des Banats. Die Fläche der Stadt beträgt über 100 Quadratkilometer.
Den Namen verdankt Temeswar dem Fluss Temesch, dessen Flussbett aber knappe fast 10 Kilometer abseits der Stadt liegt. Durch die Stadt fließt dagegen die Bega.
Temeswar ist heute eine weltbürgerliche Stadt mit viel Charme und florierender Kultur. Seine Hauptsehenswürdigkeiten wurden nach der Befreiung der Stadt von den Osmanen im Jahr 1716 errichtet. Kaiser Josef II, Franz I von Österreich und Franz Josef haben die Stadt besucht.
Verzeichnis dieser Seite:
- Temeswar ist Europäische Kulturhauptstadt 2023
- Konsularischer Kulturkalender TM2023
- Berichte von der Kulturhauptstadt Europas in den Medien
- Temeswar im Wandel der Zeiten (Film von Karl Maiterth)
- Der Temeswarer Bürgermeister spricht deutsch
- Temeswar kleine Stadtgeschichte” (Ein Buch, erschienen im Pustet-Verlag Regensburg)
- Temeswar ist bereit zu glänzen
- Heimattage der Banater Schwaben, Temeswar, 2. – 4. Juni 2023
- Im Rahmen der Heimattage: Ein Tag in Sanktandres
- Temeswar ist offiziell Kulturhauptstadt Europas
- Kulturhauptstadt Temeswar Dreh- und Angelpunkt in Bayern und Baden-Württemberg
- 0-Euro-Banknote als Souvenir aus Temeswar, der Kulturhauptstadt Europas 2023
- Offizielle Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres
- Der deutsche Botschafter bei der Eröffnungsfeier
- Temeswar-Freunde in der Kulturhauptstadt
- Präsentation im Deutschen Bundestag
- Angekommen am richtigen Ort
- Ein Wahrzeichen der Banater Landeshauptstadt: Die Domkirche
- Deutscher Bundespräsident Steinmeier besucht die Kulturhauptstadt Temeswar
- Dauerausstellung zu Berliner Mauer in Temeswar eröffnet
- Brâncuşi-Ausstellung wird am 30. September eröffnet
- “George-Enescu”- Festival in Temeswar
- Gurre-Lieder und Städtepartnerschaft Temeswar – Gera
- Weltpremiere der Operette “Grüßt mein Banat” in der Temeswarer Oper
- Leuchtende Weltkugel auf der Bega
- Temeswar 2023 ohne Ende. Abschlussfeier des Kulturhauptstadtjahres.
Temeswar ist Europäische Kulturhauptstadt 2023!
Temeswar – auch als “Klein-Wien” bezeichnet – ist nach Fünfkirchen/Pécs in Ungarn (2010) und Neusatz/Novi Sad in Serbien (2022) bereits die dritte Kulturhauptstadt mit donauschwäbischer Vergangenheit.
Geprägt von verschiedenen Sprach- und Konfessionsgruppen ist das kulturelle Leben der Stadt seit jeher bunt und vielfältig. An diese Tradition knüpfen die Gestalter des Kulturhauptstadtprogramms an und wollen die Stadt – dem Motto »Lass die Stadt durch Dich erstrahlen!« – einmal mehr in ihrem Facettenreichtum aufscheinen lassen.
Infos unter: www.timisoara2023.eu
Deutsche und deutschsprachige Dinge während des europäischen Kulturhauptstadtjahres:
KKK – Konsularischer Kulturkalender TM2023
Kulturhauptstadt Timişoara: Bericht des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) vom 02.01.2023
Die Stadt Temeswar (Timişoara)- Das europäische Herz Rumäniens. Eine Reportage ausgestrahlt am 4.1.2023 von SWR2 Wissen
Kulturhauptstadt INFOS
Der Temeswarer Bürgermeister spricht deutsch
Das 39jährige Stadtoberhaupt Dominik Fritz kommt aus Görwihl. Er ist also ein Hotzenwälder Salpeterer. Was wirklich zu erwähnen ist, im 18. Jahrhundert sind viele Hotzenwälder in die historische Region Banat verbannt worden – die Heimat der Banater Schwaben (s. auch Klausurtagung in Herrischried).
Angesichts seines Amtes und des Programms einer Kulturhauptstadt hat er viel zu tun und nimmt sich trotzdem Zeit für ein Gespräch mit dem SÜDKURIER (Unabhängige Tageszeitung in Baden-Württemberg) s. Ausgabe vom 11.03.2023:
https://www.suedkurier.de/region/hochrhein/kreis-waldshut/so-praesent-sind-die-hotzenwaelder-salpeterer-in-europas-kulturhauptstadt-in-rumaenien;art372586,11495641
(s. auch Temeswarer-Stadtoberhaupt-Fritz-und-sein-Bezug-zu-Sanktandres.pdf)
Temeswar im Wandel der Zeiten
Der Sanktandreser Karl Maiterth (gebürtiger Siebenbürger) präsentiert Temeswar, so wie wir Banater Schwaben diese Stadt von jeher kennen.
Temeswar ist bereit zu glänzen
Heimattage der Banater Schwaben, Temeswar, 2. – 4. Juni 2023 (Kerntage)
(Änderungen vorbehalten)
Freitag, 2.6.2023
10:30 Uhr Domplatz. Platzkonzert (Banater Musikanten), Ausstellungseröffnung: Die Banater Schwaben im 20. Jh., Ulmer Schachtel
12:00 Uhr Kunstmuseum Domplatz. Eröffnung der Ausstellung Banater Deutsche Maler
15:00 Uhr AMG-Haus. Adam-Müller-Guttenbrunn-Gedenkfeier, Vortrag Peter-Dietmar-Leber
17:00 Uhr Banater Dorfmuseum. Kulturprogramm. Auftritt der Tanzgruppen und Blaskapellen aus dem Banat, Deutschland, Ungarn und Österreich
Samstag, 3.6.2023
11:00 Uhr Opernhaus. Festakt
16:00 Uhr Banater Dorfmuseum. Kulturprogramm. Auftritt der Tanzgruppen und Blaskapellen aus dem Banat, Deutschland, Ungarn und Österreich
20:00 Uhr Banater Dorfmuseum. Großer Schwabenball
Sonntag, 4.6.2023
09:30 Uhr AMG-Haus. Abmarsch der Trachtengruppen zum Hohen Dom
10:00 Uhr Dom zum Heiligen Georg Domplatz. Heilige Messe, zelebriert von Bischof Josef Csaba Pál
11:00 Uhr Domplatz/Innenstadt. Festzug (mit Trachtengruppen)
15:00 Uhr Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus. Wortwelten – Lesung des Literaturkreises „Stafette“ mit musikalischer Umrahmung eines Klavierkonzertes mit Elias Projahn aus Deutschland (Vermittler: HOG Sanktandres).
17:00 Uhr Dom. Klassisches Konzert: Dr. Franz Metz (Orgel) und Franz Tröster (Trompete)
19:30 Uhr Deutsches Staatstheater. Aufführung Leonce und Lena von Georg Büchner
Weitere Programmpunkte
(Änderungen vorbehalten)
Samstag, 3.6.2023
Gedenktag für den Sanktandreser Prof. Heinrich Lay. 14 Uhr im Lugoscher Museum ein Symposium in Gedenken an den 2022 verstorbenen Banater Historiker. 19 Uhr in der röm.-kath. Kirche Gedenkgottesdienst für den Verstorbenen.
(s. Beitrag, erstellt am 6.6.2023, von den Heimattagen und Gedenkgottesdienst Grüße aus dem Banat)
Donnerstag (Fronleichnam), 8.6.2023
1 Tag der Sanktandreser in Sanktandres mit Gottesdienst in der Heimatkirche, Kranzniederlegungen, Schulbesichtigung, Weg zum Friedhof, Fest aller Sanktandreser von nah und fern (nähere Infos s. unten).
Montag 5. Juni 2023 Ausflug nach Guttenbrunn, wo eine Andacht in der röm. kath. Kirche geplant ist. Die nächste Station ist Maria Radna. Dort begrüßt Pfarrer Andreas Reinholz die Gäste. Es folgt ein Orgelkonzert in der Basilika Maria Radna. Nach dem Mittagessen bietet sich die Gelegenheit an, einen Spaziergang auf dem Kreuzweg zu machen und das Museum zu besuchen. Am Nachmittag ist eine Fahrt an die Arader Weinstraße (Minisch, Ghioroc, Cuvin, Şiria (Hellburg) angesagt. In Hellburg überrascht ein einheimischer Schäfer mit einer Kostprobe von typischem frischem Schafskäse und traditionellen Wurstspezialitäten.
Tagesausflug inklusive Busfahrt, Mittagessen, Kostproben € 45,– pro Person.
Dienstag, 6. Juni 2023 Stadtrundfahrt. Dabei haben Sie die Gelegenheit, während einer Rundfahrt mit der Straßenbahn (Tramvai) die Stadtentwicklung in der Josefstadt, Elisabethstadt und Fabrikstadt kennenzulernen. Gleichzeitig können Sie auch an einer interessanten Stadtführung teilnehmen.
Mittwoch, 7. Juni 2023 Ausflug in die Banater Heide. In der Früh steht ein Empfang in der Sozialstation Billed durch Fam. Csonti an. Danach geht es nach Lenauheim mit einem Empfang im Rathaus sowie der Besichtigung des Nikolaus Lenau Denkmals und des Heimatmuseums. Kurz vor Mittag besteht die Möglichkeit, das Stefan Jäger-Museum in Hatzfeld zu besichtigen. Mittagessen gibt es in der Großsanktnikolauser “Alten Mühle”.
Tagesausflug inklusive Busfahrt, Mittagessen, Eintritt € 45,– pro Person.
Anmeldungen zu den Tagesfahrten und zur Theateraufführung des DSTT bei Ramona Lambing, telefonisch unter +40-743-737 212 oder +49-171-126 4370 E-Mail: ramona.lambing@passage.ro und ramona.lambing@passage-travel.de.
Ein Tag in Sanktandres
Am 8. Juni 2023, an Fronleichnam, treffen sich die Andreser aus Deutschland mit den Bewohnern des Ortes unter dem Motto “Sanktandres-auf europäischem Weg” auf rumänisch “Sânandrei-pe calea europeană”, um gemeinsam zu feiern.
Das Programm:
10:00 Uhr: Gottesdienst (Fronleichnamsprozession in der Kirche), zelebriert vom Generalvikar der Diözese Temeswar, Msgr. Johann Dirschl.
11:00 Uhr: Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal in der Ortsmitte.
11:30 Uhr: Gedenken an die Opfer der Russlanddeportation an der Gedenktafel im Sanktandreser Rathaus.
12:00 Uhr: Mittagessen im Restaurant Abis (Ortsmitte).
14:00 Uhr: Schulbesichtigung mit Führung der Schulleiterin und Besichtigung der Ausstellung “Schule von gestern und heute.”
15:00 Uhr: Friedhofsbesuch.
17:00 Uhr: Treffpunkt aller Andreser (Întâlnirea tuturor oamenilor din est şi vest).
– Kaffee und Kuchen, gebacken von einer Sanktandreser Backstube.
– Kulturprogramm. Auftritt der singAndreser mit einer rumänischen Kulturgruppe.
– Abendessen (Imbiss von heimischen Spezialitäten: Mititei, Cîrnaţi, Carne de pui cu cartofi pai.)
– Unterhaltung und Tanz mit der Banater Blaskapelle unter der Leitung von Franz Hoffner.
(Von diesem besonderen Ereignis s. Beiträge vom 12.6.2023 und 12.7.2023 Von heimatlichem Feeling überwältigt und Zusammen gehn, zusammen stehn)
Temeswar ist offiziell Kulturhauptstadt Europas
In der KW 15 haben Eschsur-Alzette (Luxemburg), Kaunas (Litauen) und Novi Sad (Serbien), die drei Kulturhauptstädte Europas 2022, in Athen den Titel an Temeswar, Veszprém-Balaton (Ungarn) und Elefsina (Griechenland) übergeben.
Die Vertreter der Europäischen Kulturhauptstädte 2023 haben den symbolischen Titel feierlich überreicht bekommen. Mitte: Alexandra Rigler, die Leiterin des Projektzentrums Temeswar, das sich um die Umsetzung des Kulturprogramms „Timişoara 2023“ kümmert (ADZ).
Foto: John Stathis
Kulturhauptstadt Temeswar Dreh- und Angelpunkt in Bayern und Baden-Württemberg
Temeswar wird auch im Mittelpunkt der Programmreihe des Hauses des Deutschen Ostens Temeswar 2023: Die Kulturhauptstadt kommt nach München stehen. In den Monaten Februar und März 2023 werden zwei gebürtige Temeswarer, die seit Jahrzehnten ihre Wahlheimat in der Bundesrepublik haben, ihre Werke im HDO präsentieren: der Künstler Bruno Maria Bradt aus Fürth und die Schriftstellerin Sigrid Katharina Eismann aus Hanau. Am Dienstag, dem 7. Februar 2023, um 18.00 Uhr, werden sowohl die Programmreihe als auch die Ausstellung „Bruno Maria Bradt. Eine Werkschau“im HDO, in Anwesenheit der Amtierenden Leiterin des Generalkonsulats von Rumänien in München, Frau Konsulin Janette-Constanța Carabașu, eröffnet. Am Mittwoch, dem 8. März, um 12.00 Uhr, haben Sie die Gelegenheit, an einer persönlichen Führung mit dem Künstler Bruno Maria Bradt teilzunehmen. Die Ausstellung wir bis zum 28. April 2023 im HDO zu sehen sein.
Quelle: Haus des Deutschen Ostens München
Die Metropole des Banats blickt auf ein vielfältiges Erbe zurück: Schon seit Jahrhunderten lebten Menschen unterschiedlicher Sprachen und Religionen in der Stadt zusammen, vor allem Deutsche, Ungarn, Rumänen, Serben und Juden, während der 150-jährigen osmanischen Herrschaft auch muslimische Türken und Angehörige anderer Ethnien. Im Mittelalter diente Temeswar zeitweilig als königliche Residenz. Von 1552 bis 1718 gehörte die Stadt zum Osmanischen Reich, schließlich zum Habsburgerreich. Im 18. Jahrhundert wurde sie zu einer Festung mit mehreren Vorstädten, die später zusammenwuchsen. In der seit dem Ende des Ersten Weltkriegs rumänischen Stadt begann im Dezember 1989 das Aufbegehren der Bevölkerung gegen das Ceauşescu-Regime. Die Historiker Dr. Konrad Gündisch und Dr. Tobias Weger führen in die Stadtgeschichte ein, zu der sie einen im Februar im Verlag Friedrich Pustet erscheinenden Band vorgelegt haben (s. oben “Temeswar-Kleine Stadtgeschichte“).
Quelle: Haus der Heimat-Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa
TEMESWAR 2023 – Kulturhauptstadt Europas
Seit 2023 kann online eine 0-Euro-Banknote als Souvenir aus Temeswar, der Kulturhauptstadt Europas 2023, (ein personalisierter Souvenir-Schein mit Abbildung von touristischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten) bestellt werden. Abgebildet sind darauf die orthodoxe Kathedrale, das Kulturpalais (das Temeswarern als Operngebäude geläufiger ist) und der römischkatholische Dom. Die Scheine enthalten gleiche Sicherheitsmerkmale wie reale Banknoten, haben Seriennummern, wurden mit Bewilligung der französischen Notenbank gedruckt, sind jedoch mit richtigen Euroscheinen nicht zu verwechseln, zumal sie den Betrag 0 aufgestempelt und zudem ein besonderes Design haben. Die Banknoten können online unter eurosuvenir.ro bestellt werden (zum Preis von 13 bis 15 Lei zzgl. MwSt. das Stück, je nach Auftragsmenge) oder sind in der Temeswarer Buchhandlung Esotera erhältlich. Der Anbieter meint, dass bereits ein Drittel der 15.000-Stück Auflage in über 15 europäischen Ländern verkauft wurde und dass keine weiteren Temeswar-Souvenir-Scheine gedruckt werden. Für dieses Produkt ist der Verein für die Bewerbung Temeswars eine Partnerschaft mit Euro Suvenir Romania eingegangen.
Foto: facebook/ Euro Suvenir Romani
Offizielle Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres
Mit Konzerten, Ausstellungen und einer Galaveranstaltung im Operngebäude (s. Ansprache des Oberbürgermeisters von Temeswar Dominik Fritz) ist am 17. Februar 2023 die offizielle Eröffnung des Europäischen Kulturhauptstadtjahres in Temeswar begangen worden. Aufmerksame und begeisterte Freunde der Banater Landeshauptstadt haben die Rede im Zentrum der Stadt verfolgt. Mehr als einhundert Offizielle aus über 40 Ländern waren bei den Feierlichkeiten dabei.
Am Abend wurde auf dem Domplatz den „Melina Mercouri“-Preis an die Stadt Temeswar überreicht.
Der deutsche Botschafter bei der Eröffnungsfeier
An der Eröffnungsfeier des Kulturhauptstadtjahres Temeswar 2023 war auch der deutsche Botschafter Peer Gebauer aus Bukarest angereist. Er folgte einer Einladung der Temeswarer Kommunalverwaltung.
Bereits ein Tag davor nahm er an einer internationalen Pressekonferenz im Lloyd-Restaurant teil. Anschließend traf er sich mit Bürgermeister Dominic Fritz (s. Foto: Zoltán Pázmány/ADZ) und mit Vertretern der deutschen Minderheit im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus. Die meisten Partnerschaften gibt es mit Organisationen aus Deutschland, was die Ereignisse im Kulturhauptstadtjahr betrifft, wobei Deutschland einen erheblichen finanziellen Beitrag leistet, damit zwischen den langjährigen Partnerstädten Gera und Temeswar bedeutende Kulturprojekte zustande kommen.
„Wir glauben, dass Temeswar mit seiner Geschichte der Diversität, Innovation und des Muts ein Beispiel für Europa ist. Durch Kultur und Kunst können wir nicht nur die Geschichte Temeswars, sondern auch die Geschichte Europas weitersagen“, sagte Bürgermeister Dominic Fritz bei der internationalen Pressekonferenz im „Lloyd“.
Rund 90 Organisationen und Kultureinrichtungen aus Europa, den USA und Tunesien sind im Kulturprogramm vertreten. Die meisten Partnerschaften sind mit Einrichtungen aus Deutschland (13), es folgen Frankreich, Serbien und Österreich. (Quelle: ADZ)
Temeswar-Freunde in der Kulturhauptstadt
Die Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres 2023 hat mehrere deutsche Persönlichkeiten in die Banater Landeshauptstadt gebracht. Darunter Deutschlands Botschafter in Bukarest, Dr. Peer Gebauer, sowie eine Delegation aus Karlsruhe, unter der Leitung von Frank Mentrup, Oberbürgermeister in der Temeswarer Partnerstadt. Die Bildung in deutscher Sprache in Temeswar war der Delegation aus Karlsruhe von großem Interesse, als sie Temeswar besuchte. Anlass war also nicht nur die Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres, sondern die Delegation, der u. a. auch der Prorektor der Karlsruher Hochschule, Franz Quint, die Vorsitzende des Freundeskreises Karlsruhe – Temeswar Alexandra Ries, und der stellvertretende Vorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Werner Gilde angehörte, traf sich zu einer Bücherschenkung und einer Gesprächsrunde in der Temeswarer Lenauschule mit dem DFDR-Abgeordneten Ovidiu Ganţ, der stellvertretenden Vorsitzenden des DFDB, Dagmar Şiclovan und den Schulleiterinnen der Lenauschule, Helene Wolf und Andreea Goţa.
Auf dem Bild von rechts nach links: W. Gilde, O. Ganţ, F. Mentrup und F. Quint (Foto sandte uns W. Gilde zu)
Präsentation im Deutschen Bundestag
Der bundesdeutsche Bürgermeister von Temeswar, Dominic Fritz, hat in der 11. Kalenderwoche dieses Jahres die Banater Landeshauptstadt Temewar im deutschen Bundestag vorgestellt. Das Stadtoberhaupt war auf Einladung der rumänischen Botschaft in Berlin und des Deutsch-Rumänischen Forums im Bundestag, geleitet vom Abgeordneten Gunther Krichbaum, in die Hauptstadt Deutschlands gereist. „Ich habe den deutschen Offiziellen, die für europäische Politik und das Verhältnis zu Rumänien zuständig sind, die Vorteile unserer Stadt und das, was uns im heutigen Europa attraktiv macht, näher gebracht. Es ist wichtig, dass die Geschichte Temeswars als mutige, multikulturelle und innovative Stadt jenseits der Landesgrenzen gehört wird und dass sie inspiriert“, so Dominic Fritz im Anschluss an den Besuch in Deutschland. Der Temeswarer Bürgermeister freute sich über die „sofortige und offene Reaktion“ der bei der Präsentation anwesenden Diplomaten und Politiker.
Auf dem Foto (Aufnahme Bürgermeisteramt Temeswar): Der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz (3.v.r.) gemeinsam mit der rumänischen Botschafterin in Berlin, Adriana Stănescu, dem Abgeordneten Gunter Krichbaum (1.v.l.) u.a. Politikern aus Deutschland.
Durch die nächtlichen Straßen Temeswars im Frühling 2023
Angekommen am richtigen Ort…
Zur richtigen Zeit
Im Lichterglanz der Stadt
Die Kulturhauptstadt unter dem Motto: “Lass dein Licht leuchten”
Mit einem Dankeschön den Besuchern
Ein Wahrzeichen der Banater Landeshauptstadt: Die Domkirche
Die Domkirche zum Hl. Georg, die Kathedrale des Bistums Temeswar, erbaut 1736-1774, wird die nach den eingehendsten Sanierungs- und Renovierungsarbeiten in ihrer Geschichte (2019-2023, Kosten 22 Millionen Euro) neu geweiht. Die Weihe fand am Samstag, den 22. April, 2023 statt (s. einen ausführlichen Bericht unter Patrozinium der Domkirche zum hl. Georg, auf der Website gerhardus.ro des Temeswarer Bistums).
Deutscher Bundespräsident Steinmeier besucht die Kulturhauptstadt Temeswar 2023
(25. und 26. Mai 2023)
Es ist zum ersten Mal, dass ein deutsches Staatsoberhaupt die Stadt Temeswar besucht, und es ist der erste Besuch eines ausländischen Staatspräsidenten seit 20 Jahren, der zu Besuch nach Temeswar kommt.
In der Europäischen Kulturhauptstadt legte der Bundespräsident einen Kranz vor dem Denkmal für die Helden des Volksaufstandes
vom Dezember 1989 nieder. Im Anschluss wurde Steinmeier vom orthodoxen Metropoliten und Erzbischof von Temeswar, Ioan Selejan, vor der erzbischöflichen Kathedrale empfangen. Daraufhin begab sich der Bundespräsident in die Banater Philharmonie, wo ein Konzert stattfand.
Am zweiten Tag seines Besuches erkundete der Bundespräsident in Begleitung von Bürgermeister Dominic Fritz den Hohen Dom zu Temeswar (s. nähere Informationen unter https://gerhardus.ro/de/besuch-des-bundespraesidents-frank-walter-steinmeier-im-hohen-dom-zu-temeswar/, das Nikolaus-Lenau-Lyzeum, die Innenstädter Synagoge und die Ausstellung in der vorübergehend umfunktionierten U-Kaserne.
(Foto Bürgermeisteramt Temeswar: Frank-Walter Steinmeier und Dominik Fritz auf dem Weg in die Banater Philharmonie)
in den Hohen Dom
Dauerausstellung zu Berliner Mauer in Temeswar eröffnet
Am Dienstag, dem 18. Juli, wurde in der Gedenkstätte der Revolution in Temeswar die
Freiluftausstellung „Die Mauer – Eine Grenze durch Deutschland“ eröffnet.
Die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar bringt 20 Tafeln, die die wichtigsten Aspekte Ost-Berlins von 1945-1989 zeigen. Dabei wird dem Besucher das Drama des deutschen Volkes und insbesondere der Menschen in Ost-Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg nahe gebracht.
Diese Ausstellung wird von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der Diktatur der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands mit Unterstützung der Publikationen „Die Welt“ und „Bild“ realisiert.
Gastgeber der Ausstellung in Temeswar sind Regina Lochner, Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar und Gino Rado, Vorsitzender der Gedenkstätte der Revolution.
An der Vernissage war seitens des rumänischen Parlaments Ovidiu Ganţ anwesend, während Bernhard Herrmann, als Abgeordneter des Bundestages zugegen war.
Das Projekt ist Teil des nationalen Kulturprogramms „Temeswar – Kulturhauptstadt Europas
2023“ und wird durch das Förderprogramm „Inside Timişoara 2023“ finanziert, das vom Projektezentrum der Stadt Temeswar mit Mitteln aus dem Staatshaushalt über den Haushalt des Kulturministeriums durchgeführt wird.
Die Ausstellung wurde von Gino Rado eröffnet. Sodann nahm Frau Lochner das Wort und schilderte die Geschichte dieses jahrzehntelangen Ungetüms, die mit dem Satz “Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten” begann und mit dem Aufruf “Wir sind das Volk” endete. Ovidiu Ganţ, der rumäniendeutsche Politiker des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, begrüßte den Bundestagsabgeordnete Bernhard Herrmann (Bündnis 90/Die Grünen) und wies auf die Freundschaft beider Länder in einem Vereinten Europa hin.
Eröffnungsfeier am 18.7.2023
Sehr empfehlenswert ist die Besichtigung des Museums ,,Memorialul Revoluţiei”. Der Verein „Memorial der Revolution vom 16. bis 22. Dezember 1989 in Temeswar” arbeitet hier die rumänische Revolution in ihrem europäischen Kontext auf.
Die Ausstellung „Brâncuşi: Rumänische Quellen und universelle Perspektiven“ wird vom 30. September 2023 bis zum 28. Januar 2024 im Nationalen Kunstmuseum Temeswar zu sehen sein.
Foto: brancusi-2023.info
Sie ist eine der am meisterwarteten Veranstaltungen dieses Herbstes in Mittel- und Osteuropa und der Höhepunkt des Kulturprogramms „Temeswar 2023 – Kulturhauptstadt Europas“. Für rumänische und ausländische Besucher ist diese Ausstellung in Temeswar eine einzigartige Gelegenheit, die Werke eines Künstlers zu entdecken und zu bewundern.
Die Ausstellung kann bis zur Finissage von Mittwoch bis Sonntag zwischen 10 und 20 Uhr, besichtigt werden. Montags und dienstags sowie vom 24. bis 26. und am 31. Dezember 2023, sowie am 1. und 2. Januar 2024 ist das Museum geschlossen.
Die erste Ausgabe des „George Enescu“-Festivals in Temeswar ist im September 2023 zu Ende gegangen. 5000 Menschen haben in den Sälen und an öffentlichen Plätzen außergewöhnliche musikalische Aufführungen erlebt. Gleich sechs Konzerte wurden vom Verein „Scena Muzical“, dem Rotary Cetate Club und der Temeswarer Philharmonie „Banatul“ in der Bega-Stadt und in Lugosch organisiert. Die ersten drei Konzerte des prestigeträchtigen internationalen „George Enescu“-Festivals in Temeswar waren Teil des Nationalen Kulturprogramms „Temeswar Kulturhauptstadt Europas 2023“ und wurden durch das Programm „Overboard“ finanziert, das vom Zentrum für Kultur und Kunst des Kreises Temesch geleitet wird und dessen Mittel aus dem Staatshaushalt über das Kulturministerium bereitgestellt werden. Der Rotary Cetate Club Temeswar hat sich den Bemühungen zur Unterstützung des Festivals angeschlossen. Somit wurden drei weitere Konzerte dargeboten. Ensemble Intercontemporain, Fine Arts Quartet, das Rumänische Kammerorchester, Camerata Bern und Manchester Camerata, unter der Leitung von Matthias Pintscher, Patricia Kopatchinskaja, Martijn Dendievel, Vlad Vizireanu und Gabriel Bebeselea, wurden auf der Bühne des „Capitol“-Saals der Banater Philharmonie, aber auch im Lugoscher Stadttheater aufgeführt.
Das „George Enescu“-Festival ist das größte Festival für klassische Musik in Rumänien und eines der wichtigsten Festivals seiner Art in Europa.
Gurre-Lieder in Temeswar
Die Bühne im Rosengarten von Temeswar
Quelle: ADZ / Banater Zeitung vom 4.10.2023
Megaevent war Höhepunkt im Kulturhauptstadtkalender
und der 25 Jahre Städtepartnerschaft
Zwei symphonische Orchester, fünf Chöre, insgesamt 400 Mitwirkende – ein Riesenprojekt war die Aufführung von Arnold Schönbergs Gurre-Liedern am 28. und 29.09.2023 im Temeswarer Rosengarten. Ein Projekt, das zwei Partnerinstitutionen aus den verschwisterten Städten Gera und Temeswar zusammengebracht hat: das Theater Altenburg Gera und die Temeswarer Philharmonie Banatul. Und dies im Jahr, in dem Temeswar den Titel einer Kulturhauptstadt trägt und in dem sich die Städtepartnerschaft zum 25. Mal jährt. Dirigent Gabriel Bebeşeleas Dirigentenstab führte auf sichere Weise die Künstler durch eines der Meisterwerke des 20. Jahrhunderts.
Institutionen und Menschen arbeiten im Falle von lebendigen Städtepartnerschaften konkret zusammen, sagte der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz am Rande des 25-Jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Temeswar und Gera. Sein Amtskollege aus Gera, Julian Vonarb sagte der Banater Zeitung: “… wir verstehen das hier mit dem Konzert in Temeswar als Höhepunkt, worauf wir mit den guten Erfahrungen aufsetzen.“ Beim zweiten Konzert waren auch Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Deutschlands Botschafter Peer Gebauer, der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz und auch der Temeswarer Altbürgermeister Gheorghe Ciuhandu, der seinerzeit die Städtepartnerschaft Temeswar – Gera von Temeswarer Seite unterzeichnet hatte.
Am 28.10.2023 veranstaltete der Rotary-Club Temeswar im Temeswarer Opernhaus eine Benefizveranstaltung, die viel von uns Banater Schwaben erzählte. Man führte eine Operette von dem Banater Komponisten Emmerich Bartzer (*1895 Lovrin †1961 Hatzfeld) auf, die man meisterhaft rekonstruierte. Es war eine Uraufführung. Sie wurde in rumänischer Sprache angeboten: „Salută Banatul meu!“ Die Präsentatoren des Clubs deuteten auf die Bedeutung ihrer Aktivitäten hin, die unter dem Projekt „Hoffnung lebt in den Herzen der Kinder“ gestellt sind. Und das soll was bedeuten!
Die Orchesterführung hatte Andreas Schein inne, der gekonnt den musikalischen Teil lenkte. Bewundernswert ist, dass der blutjunge Dirigent, der erstmals im Temeswarer Orchestergraben stand und die hervorragende Orchestrierung des Stückes in einem Kálmán/Lehár/Strauss-Stil erfolgreich realisierte. Die Regie führte Diana Pap.
(Foto: Hans Janzer)
Die leuchtende Weltkugel, Floating Earth, ist vom 1. – 10.12.2023 auf der Bega in der Innenstadt von Temeswar in der Gegend des Alpinet-Parks zu sehen. Die riesige Installation wurde am 1.12.2023 eingeweiht. Die Konstruktion mit einem Durchmesser von zehn Metern wurde vom britischen Künstler Luke Jerram geschaffen und ist nun zum ersten Mal in Rumänien zu sehen. „GAIA“ ist der Name einer Kunstinstallation, die seit drei Jahren durch die Welt schwebt und alle paar Wochen in einer anderen Kirche oder auf einem neuen Platz rund um die Welt Halt macht. Der britische Installationskünstler hat sich den Namen für sein Wanderkunstwerk bei der Göttin Gaia ausgeliehen – sie symbolisiert in der griechischen Mythologie die Erde. Die Installation lässt unseren Planeten so erscheinen, wie ihn Astronauten vom Weltraum aus wahrnehmen.
(Foto: Andreea Oance/ADZ)
Europäisches Kulturhauptstadtjahr 2023 wurde feierlich abgeschlossen.
TEMESWAR 2023 OHNE ENDE
20.000 Zuschauer waren Anfang Dezember gekommen, um an den Konzerten zum Anlass der Abschlussveranstaltung des Kulturhauptstadtprogramms teilzunehmen. Mit einem All-Women-Lineup mit den rumänischen Sängerinnen Delia und Emaa und den berühmten internationalen Künstlerinnen Katie Melua, Róisín Murphy und Jessie J verabschiedeten sich die Temeswarer nach knapp neun Monaten symbolisch vom Kulturhauptstadtjahr.
„Seid dankbar, dass ihr heute da sein könnt, seid froh, dass ihr das Herz in eurer Brust schlagen hört“: Die Worte der Musikerin Jessie J, die ein Konzert der Superlative bot, werden die Zuschauer noch lange begleiten.
Eine Premiere in Temeswar war auch das Konzert des Künstlers José González, ein schwedischer Sänger und Songwriter, der am 9.12.2023 das Timis-Kino füllte. Die zahlreichen Kulturevents boten einen Rückblick auf das verstrichene Jahr, aber auch einen Einblick in die Zukunft.
2023 soll bloß der Grundstein gelegt worden sein, der für eine neue Revolution – eine kulturelle Revolution – in Temeswar sorgen wird – sagen einstimmig Organisatoren und Temeswarer Kulturmenschen. Das Bürgermeisteramt über das Projektezentrum Temeswar, der Temescher Kreisrat und das rumänische Kulturministerium haben in diesem Jahr für ein gemeinsames Ziel zusammengearbeitet: für Temeswar, die Kulturhauptstadt Europas 2023.
Für die aktuellen Informationen dieser Website sorgen Ramona Lambing (Passage Travel Concepts GmbH), Astrid Weisz (Radio Temeswar), Dr. Claudiu Călin (Diözese Temeswar), Peter-Dietmar Leber und Werner Gilde (Bundesvorstand der LM der Banater Schwaben) sowie die Mitglieder des Sanktandreser HOG-Vorstandes.