Im Jahr 2020, am 6. November, wurde ein Kulturwerk der Banater Schwaben in Bayern ins Leben gerufen. Die Bayerische Staatsregierung ermöglichte eine institutionelle Förderung für Kulturtätigkeiten der Banater Schwaben. Diese Förderung ist ein deutliches Zeichen der Wertschätzung der in Bayern lebenden Banater Schwaben und das Bemühen, unsere Identität und Kultur zu erhalten und an künftige Generationen weiterzugeben.
Am Samstag, 24. Juli 2021, fand diesbezüglich in München eine Informationsveranstaltung statt.
Zunächst stellte der Vorsitzende des Kulturwerks, Bernhard Fackelmann den Vorstand vor. Als seine Stellvertreter agieren Frau Dr. Hella Gerber und Prof. Dr. Anton Sterbling.
Als Referent dieses Vereins präsentierte sich Herr Kevin Back, der in Villingen-Schwenningen geboren ist und seine „schwowische“ Wurzeln in Lenauheim hat. Er studierte in Freiburg und wird ab nun seine Tätigkeit im Banater Kuturwerk beschreiten. Ab September wird ihm eine Assistentin zur Seite stehen.
Im dritten Punkt der Veranstaltung wurde über die Gründung dieser Institution und über deren Aufgabengebiet gesprochen. Prof. Dr. Sterbling zeichnete die Arbeit des Kulturwerks auf.
Ein weitläufiges Aufgabenfeld bilden historische und zeithistorische Fragestellungen (Deportation, Flucht usw.) und damit zusammenhängende Anliegen der Erinnerungskultur. Auch die Kirchengeschichte wird nicht zu kurz kommen. Das bäuerliche wie auch das handwerkliche Leben der Banater Schwaben soll erörtert und festgeschrieben werden. Nicht nur das Wirtschaftsleben soll berücksichtigt werden, auch die Sportereignisse, das Feiern von Festen soll in Betracht gezogen werden. Kunst und Wissenschaft ist ein Aufgabengebiet, wo die Banater Schwaben sich zeigen können. Zwei Nobelpreisträger sind Banater Schwaben: Herta Müller (Literatur) und Prof. Dr. Stefan Hell (Chemie). Auch das Temeswarer Deutsche Staatstheater wird nicht außerachtgelassen. Ein weiteres Aufgabenfeld ist das Bewahren unserer Identität. Somit kommt den Banater Schwaben vielfach eine „Brückenfunktion“ zwischen „neuer“ und „alter“ Heimat zu.
Man sprach aber auch gezielt von Beantragungsmöglichkeiten von Fördermitteln für die unterschiedlichsten Aktivitäten, die die Heimatortsgemeinschaften – natürlich auch unsere HOG – die Kreisverbände usw. beantragen können. Unterstützungen für kulturelle Zwecke (Tradition, Brauchtum, Musik, Literatur, Lesungen, Seminare usw.) müssen einige Monate vor den Veranstaltungen beantragt werden und die Antragstellung kann nur aus dem Freistaat Bayern erfolgen. Über die Höhe der Summe entscheidet der Vorstand des Kulturwerks. Auch eine Mitgliedschaft im Verein ist möglich.
Die anschließende Diskussionsrunde klärte einige Themen im Detail.
Man hofft, dass dieses Kulturwerk uns lange erhalten bleibt, ist es doch ein Beschluss des Bayerischen Landtages und wird von mehreren Fraktionen befürwortet.