Banatschwäbische Tradition neu entdecken

Schlachtfest und “Worschtkoschtprob” 2024 im Banat

Schweinefleisch war ein Grundnahrungsmittel, das der Versorgung für ein ganzes Jahr der Bewohner des Ortes diente. Wie ist die Situation diesbezüglich heutzutage in unserer ehemaligen Heimat? Wird diese Tradition noch immer bewahrt? Wenn ja, ist die Vorgehensweise einer Schweineschlacht unverändert? Dieser Fragen wollten wir gerne nachgehen.
Im Februar 2024 reiste ein HOG-Team ins Banat, um eine Neuentdeckung unserer Tradition in der alten Heimat in Augenschein zu nehmen (s. Traditionelle Erlebnisse wahrgenommen). Mit Unterstützung unseres Andreser Landsmannes Franz Wissenz organisierten wir eine Schweineschlacht in dem Temeswarer Vorort Giroda. Wir erinnerten uns noch weitläufig an das Schlachten eines Schweines auf den Höfen des Dorfes in den 1960er bis 1980er Jahren. Die Basis einer traditionellen Schlachtung ist noch immer vorhanden, aber die Prozedur hat sich weitgehend verändert. Zum Beispiel: Das Tier wird vor Tötung mit einem Stromschlag betäubt. Auf den Höfen wird kaum noch abgebrüht. Abbrennen hat Vorrang. Das Fleisch wird von einem Tierarzt auf die Gesundheit des Schweines geprüft. Das Fest eines sogenannten “Sautanzes” fällt heutzutage aus etc.
Anstelle eines “Sautanzes” hatten wir die Gelegenheit, einem großartigen Fest der Banater Zeitung beizuwohnen. Dieses sehr gut organisierte Fest lockte mehr als 400 Teilnehmer ins Lowriner Kulturhaus und dabei gaben 50 Wurstanbieter ihr Bestes.
Zu diesen Ereignissen drehte Karl Maiterth einen Film: “Banatschwäbische Tradition neu entdecken 2024”.
Blut- und Leberwurst, “Schwortlmoo”, Bratwurst und “Griewe” und zwei “Schunge” (Schinken) brachten wir nun in die neue Heimat. Diese Delikatessen werden wir an unserem Sanktandreser Brauchtumsseminar 2024 und an unserem diesjährigen Heimattreffen in Ellwangen an der Jagst präsentieren und servieren.


Die Zusammenarbeit mit Metzger Attila von Giroda (Banat) war für uns alle eine Genugtuung. Danke Dir!

3 Gedanken zu „Banatschwäbische Tradition neu entdecken“

  1. ,, Mi-a lăsat gura apă” văzînd preparatele culinare. Apreciez interesul HOG Sânandrei pentru cunoașterea și transmiterea (pe cât mai este posibil în zilele noastre) a frumoaselor tradiții ale șvabilor din Banat.

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  2. Übersetzung des Kommentars von Frau Neusatz:
    “Mir lief das Wasser im Mund zusammen”, als ich die kulinarischen Spezialitäten sah. Ich schätze das Interesse der Sanktandreser HOG, die schönen Traditionen der Banater Schwaben zu pflegen und (so weit wie möglich heutzutage) weiterzugeben.

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