Brauchtum wahren

„Tradition und Brauchtum sind nicht nur unsere Wurzeln,
sondern stehen auch für Gemeinschaft und Zusammenhalt“

Sanktandreser Brauchtumsseminar vom 19.5. bis 21.5.2023


Es ist zum ersten Mal, dass die Heimatortsgemeinschaft Sanktandres eine derartige Veranstaltung organisiert.
Wir haben viel vor und möchten so manchen Brauchtum, den wir Andreser einst so innig hegten und pflegten, nun auch in unserer neuen Heimat beibehalten. Vor allem ist es für uns wichtig, unseren Kindern und Enkeln einige Bräuche mit auf den Weg zu geben.


Wer kennt heute noch die schönen Volkslieder, die wir sogar in der Schule als Kinder und auf den Namenstagsfesten immer wieder gern gesungen haben? Dadurch wurde die Stimmung in der Dorfgemeinschaft kräftig angehoben. Mit diesen schönen Liedern standen oftmals die Burschen vor der Haustür eines Schwabenmädchens. Kein Mensch im Dorf beklagte sich damals wegen einer Ruhestörung. Hier in Bad Wurzach wird es wohl nicht anders sein. Auf dem Wieshof auf der Unterhulb 1 werden wir alleine unter uns sein. Allein die zwei Unterkünfte, das Haupt- und Nebenhaus, werden für ein ungestörtes Beisammensein sorgen. Die singAndreser (Chor der ehemaligen Sanktandreser) wird mit einem Auftritt für gute Stimmung sich engagieren. Besonders erfreulich sind die Anmeldungen von Familien mit ihren Kleinen. Mehr als 60 Landsleute haben sich bis dato bereits angemeldet.


Der Freitag steht ganz im Zeichen eines Grillabends. Die Zutaten der leckeren „Mititei“ und Steaks werden vor Ort zubereitet.
Für das Frühstück ist auch gesorgt. Frische „Mezeluri“ (Schwortlmoo, Pariser, Knowwlspeck, Blut- und Lewwerworscht) mit Brötchen vom Ortsbäcker dürfen nicht fehlen. Selbstgemachte „Schmier“ (Marmelade) wird auch auf dem Tisch stehen.


Das alljährliche einzigartige Fest Ende des Jahres „die Schlacht“, werden wir in einer abgespeckten Form genießen. War das so? Am Vorabend des Schlachtens ging der Hausherr zum Schwein in den Stall und säuselte dem Vieh leise ins Ohr, dass es morgen soweit ist. Damit hatte er in gewisser Weise wehmütig das Einverständnis des Tieres eingeholt. Am nächsten Tag kam der Hausschlächter und einige Verwandte und die Arbeit nahm ihr Gang. Beim Ausnehmen des Schlachttiers lobte so mancher „Mäschter“ (Mastviehhalter) seine Ware und meinte: „Du bischt scheen fett gen. Des merkt mr schun an de großi Lewwer“ usw. Ein Großteil der Leber wurde ausgebacken und mit gedünsteten Zwiebeln oder frischen Knoblauch serviert. Dabei durfte der eigene frischgebrannte „Raki“ (Schnaps) zur Appetitanregung nicht fehlen. Nach dem Zerlegen drehte man das Fleisch durch die „Worschtmiehl“ (Fleischwolf), knetete  die Fleischmasse und befüllte anschließend die „Banater Brotworscht“. Und genau da werden wir auf dem Wieshof am Samstag zum alten Brauch ohne wesentliche Hemmungen einsteigen. Jeder Teilnehmer darf gerne seinen „Phefferkere“ dazu tun und natürlich handanlegen.
Foto: HalloOberland  


Es gibt fast kein Banater Schwabe, der die „Banater Kipfle“ nicht zu seiner Backspezialität gemacht hat. Dem gebackenen Hefeteig mit Salz und Kümmel gewürzt, kann man einfach nicht widerstehen. Ob das wohl am Samstag genau so ist? Die Zutaten zu dieser Spezialität sind bereits unter Dach und Fach. Auch am Samstag werden wir bei Kaffee und Kuchen zusammensitzen, obwohl wenig Zeit zum Backen sein wird. Aber kein Problem. Die Frauen haben sich entschlossen, den „Faule-Weiwer-Kuche“ zu backen, nämlich „Schitt ins Blech“. Das war im Banat nicht anders. Wenn die Arbeit bis überm Kopfe stand, backte die banat-schwäbische Hausfrau ebendieses Gebäck.


War das nicht so? Wenn „de Schwob“ satt und „dorschtrich“ war, konnte man ihn fürs „Fuchse“ nicht mehr aufhalten. Die Frauen hingegen spielten gerne auch andere schöne Gesellschaftsspiele. Genauso soll es auch bei unserem Freizeittreff gehandhabt werden.


Wer Lust hat, kann auch gerne die Zeit zum Wandern und Radfahren nutzen. Die bekannte Tiefebene, die wir im Banat gewohnt waren, gibt es im Allgäu zwar nicht, aber darum setzten wir heutzutage auf die eigene Kraft oder auch auf die Elektrik der Fahrzeuge.  

Zu viel versprochen? Die Werbetrommel ist im In- und Ausland gerührt.
Schauen und hören Sie rein:

Radio Temeswar in deutscher Sprache
http://www.funkforum.net/audio/deutsch/
Informationen für die Hörerinnen und Hörer in Deutschland
Ankündigung unseres Brauchtumsseminars in Bad Wurzach im Allgäu

Zu unserem Seminartreffen (die Kosten: 2 Nächte Unterkunft + Grillgut + 2x Frühstück, 2x Mittag- und Abendessen, 2x Kaffee und Kuchen belaufen sich voraussichtlich auf ca. 80-100 € pro Person) heißen wir alle unsere Landsleute vom 19. Mai bis 21. Mai 2023 in Bad Wurzach auf dem Wieshof


   

Schreibe einen Kommentar

36 − 35 =