Hauptversammlung der LM der Banater Schwaben

Der Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben – unser Dachverband – begrüßte am 25. Februar 2023 in Ulm – Patenstadt unserer Landsmannschaft – die gewählten Delegierten der Landesverbände und der Heimatortsgemeinschaften zur satzungsgemäßen und ordentlichen Hauptversammlung.

Zu Beginn wurde die Hymne der Banater Schwaben angestimmt und von allen Teilnehmern gesungen.

Wichtige Punkte wie zum Beispiel der Tätigkeitsbericht des Bundesvorstandes, der Finanzbericht, Neuwahl des  Bundesvorstandes, Aufgaben und Ziele der Landsmannschaft in der nächsten Amtsperiode, Aussprache usw. standen auf der Tagesordnung.

Die Versammlung eröffnete Patrick Polling, der Bundesvorsitzende der DBJT (Deutsche Banater Jugend und Trachtengruppen). Grußworte überbrachten Dipl.-Ing. Nikolaus Rennon, der Vorsitzende des Hilfswerks der Banater Schwaben und Bernhard Fackelmann, der Vorsitzende des Banater Kulturwerks in Bayern.

Grußworte

Rennon wies auf das neu eingerichtete Büro in Temeswar hin, das die Möglichkeit schafft den Menschen vor Ort schneller Hilfe anbieten zu können. Er deutete auf eine erfolgreiche Arbeit des Hilfswerkes hin. Am 15.07.2023 wird im Banater Seniorenzentrum Josef Nischbach nach dreijähriger Coronapause wieder ein Sommerfest ausgetragen. Die Heimbewohner werden sich sicherlich darüber freuen.

Bernhard Fackelmann sprach von einem enormen Erfolg des Banater Kulturwerks trotz großer Anlaufschwierigkeiten in der Coronazeit. Mittlerweile haben im Jahr 2022 über 60 Vereine aus Bayern Anträge für Förderung ihrer Organisationen gestellt. Die gute Zusammenarbeit der Landsmannschaft mit dem Haus des Deutschen Ostens in München (HDO) führte zu diesem Ergebnis. Fackelmann bedankte sich bei der bayerischen Staatsregierung für die Bereitschaft zur Unterstützung der Landsmannschaften aus dem Osten Europas in Bayern.
Aus der Sicht unserer HOG Sanktandres ist zu erwähnen, dass auch unser Verein im Jahr 2022 zum Genuss dieses Unterstützungsprojektes der bayerischen Landesregierung kam.
Im Haus der Begegnung in Ulm war auch der neue Referent des Kulturwerks Dr. des. Michael T. Nusser anwesend.

Gedenken und Tätigkeitsbericht

Nach dem Auflisten der Verstorbenen mit landsmännischen Funktionen (mit aufgeführt auch der Sanktandreser Josef Wissenz, verstorben 2020) in den letzten drei Jahren, die mit einer stillen Schweigeminute begleitet wurden, zeigte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben Peter-Dietmar Leber in seinem Tätigkeitsbericht die Aktivitäten der letzten drei Jahre sowie die derzeitige Situation in allen Bereichen detailliert auf. Trotz Corona kamen Begegnungen – oft nur online – zustande, was dazu beitrug, doch einen gewissen Zusammenhalt zu gewährleisten. Im Jahr 2022 konnte der Heimattag in Ulm nur in abgespeckter Form abgehalten werden. Nach Lockerungen der Pandemierestriktionen konnten viele Veranstaltungen in gewohnter Art und Weise wieder erfolgreich abgehalten werden.

Auch von einer umfangreichen Präsenz und Interessenvertretung in der Politik erwähnte der Vorsitzende. Der Bundesvorstand bedankt sich bei den zahlreichen Spendern (HOG Sanktandres mit einbegriffen) in Bezug auf den Ukrainekrieg und steht auf der Seite der leidenden Menschen in der Ukraine. Der Vorsitzende P-D. Leber sprach große Anerkennung für Frau Lochner, die Konsulin in Temeswar aus, die sehr viele Veranstaltungen im Banat besucht und auch gerne dabei mitmacht. Durch das neu eingerichtete Büro der Landsmannschaft im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus sind die Möglichkeiten für eine gute Zusammenarbeit geschaffen.
Der Vorsitzende betonte auch die BdV-Feierlichkeiten in Berlin und Erlangen mit hochkarätigen Persönlichkeiten von Politik und Kultur, wo auch Familie Hehn (Sanktandres/Erlangen) mitwirkte.
Für zahlreiche Unterstützungen des baden-württembergischen Innenministeriums, der Stadt Ulm sowie des Zentralmuseums der Donauschwaben in Ulm (Frau Dr. Swantje Volkmann) bedankte sich der Bundesvorsitzende.
Das Haus der Donauschwaben in Sindelfingen wird dieses Jahr saniert und wird sich mit ziemlicher Sicherheit neu ausrichten. Das Heimathaus in Würzburg wurde neu gestaltet.
Viele Heimatortsgemeinschaften feierten im Jahr 2022 nach langer Pause ihre Heimattreffen. Einige Heimatortsgemeinschaften wie die aus Glogowatz, Sanktmartin, Triebswetter, Gottlob, Tschene, Lenauheim und Sanktanna zum Beispiel schlugen mit großen Veranstaltungen in der alten Heimat Brücken von europäischen Idealen auf.

Der Landsmannschaft der Banater Schwaben liegt seit längerer Zeit eine größere Spende zur Verfügung. Nach intensiven Überlegungen wie mit dieser Spende umzugehen ist, beschloss der Bundesvorstand, Geld für kulturelle Tätigkeiten den gemeinnützigen Gliederungen bereitzustellen.
 
Die Mitglieder der Banater Landsmannschaft der Banater Schwaben erhalten 24 Mal im Jahr die Banater Post. Es ist das Blatt, das seine Mitglieder immer wieder umfangreich informiert. Der Redakteur der Banater Post Walter Tonţa tretet ab dem 1. Juni dieses Jahres in Ruhestand. Der Bundesvorsitzende bedankte sich herzlich bei dem Redakteur. Seine langjährige Tätigkeit wird ab der zweiten Jahreshälfte dann von zwei Damen übernommen: Halrun Reinholz und Stefanie Dolvig-Curac.

Große Sorgen bereitet dem Bundesvorstand die Mitgliederentwicklung in den letzten Jahren. Wenn im Jahr 2004 die Mitgliederstatistik auf über 17.000 Mitglieder hinweist, so sind es im Jahr 2023 nur noch über gut 10.000 Mitglieder. Die meisten Kündigungen kommen aufgrund von Todesfällen und „die Mitglieder werden immer älter“, so wortwörtlich P-D. Leber. Die jüngere Generation ist oftmals nicht geneigt, die Mitgliedschaft ihrer Eltern fortzusetzen. In vielen Fällen unterstützt die Landsmannschaft die Kinder der Deportierten nach Russland bei Antragsstellungen für eine Zwangsentschädigung, aber kuriose und abneigende Beitrittsabweisungen kommen als Rückantwort. Nichtsdestotrotz melden sich erfreulicherweise oftmals Angeheiratete, die gerne Mitglied bei der Landsmannschaft der Banater Schwaben werden möchten. Peter-Dietmar Leber stellte auch eine Statistik der Mitgliederverteilung der zahlenden Mitglieder der Landsmannschaft der Banater Schwaben verteilt auf Länder vor (s. einen Auszug dieser Statistik, Quelle: BV LM).

Berichte DBJT und Finanzen

Sodann ergriff Patrick Polling das Wort. Er bedankte sich bei seinen Vorstandsmitgliedern für die vertrauensvolle Arbeit. Anschließend hielt er einen Rück- und Ausblick. Die Beteiligungen der Trachtengruppen an verschiedenen Veranstaltungen, die gut organisierten Seminare, die kontinuierliche informative Jugendseite in der Banater Post und v. m. tragen zur Brauchtumspflege und zum Erhalt unserer Traditionen bei. Er bat die Delegierten, diese Informationen an die Enkel und Urenkel weiterzureichen und warb dadurch um Interesse der Jugendarbeit im Verband.   
Das sind nur einige Punkte des Bundesvorsitzenden der LM und des Bundesvorsitzenden der DBJT, die hier zur Niederschrift kommen.

Es folgte der Kassenbericht „Finanzen im Jahresvergleich“, vorgetragen von Jürgen Griebel. Es wurden Finanzbewegungen von 2018 bis November 2023 aufgezeigt. Von der Richtigkeit dieser Finanzaufzeichnung sind Kurt Lohmüller und Herbert Volk, die Kassenprüfer, fest überzeugt.

Aussprache

Anschließend kam es zu einer Aussprache. Hans Vastag (Landesverband Baden-Württemberg und Vorsitzender der HOG Hatzfeld) beklagte den verlorenen Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft. Willi Kuhn (HOG Deutschbentschek) erwähnte nochmals die Klausurtagung 2022 in Herrischried. Angela Schmidt (KV Roth-Schwabach) deutete auf eine gemeinsame Stärke hin und meinte, „Süppchen kochen in einem kleinen Kreis“ wäre heutzutage wirklich nicht mehr sinnvoll; gemeinsames Auftreten ist gefragt. Eduard Ortmann (HOG Orzydorf) sprach von einer Prozessverschlankung und von einer zeitgemäßen Hierarchie, um in einem Verband erfolgreich zu fungieren. Helmine Buchsbaum (Stadträtin in Nürnberg) bedankte sich auf „schwowisch“ mehrmals für die Einsätze des Bundesvorstandes. Werner Gilde (Mitglied Bundesvorstand und Landesvorstand Baden-Württemberg der Landsmannschaft, Vorsitzender der HOG Billed) schwärmte von der bevorstehenden Veröffentlichung eines Banater Handballbuches. Anni Jancs (KV Traunreut) Ziel ist es, mit anderen Vereinen der Region erfolgreich zusammenzuarbeiten. Christine Neu (Mitglied des Bundesvorstands der LM) beschreibt kurz die erfolgreich geführten Interviews, die in der Banater Post bis dato eine Veröffentlichung fanden sowie die gedrehten Videos mit Brunhilde Forro vom Kreisverband Reutlingen, die weit über die Grenzen hinaus gedreht wurden. Peter-Dietmar Leber (Bundesvorsitzender) bedankte sich nochmals für die gute Arbeit seiner Kollegen im Gremium des Bundesvorstandes.

Neuwahl des Bundesvorstandes

Danach wurde der Agenda gerecht die Entlastung des Vorstandes beantragt. Dies tat der ehemalige Bundesvorsitzende Bernhard Krastl. Als Wahlleiterin wurde Helmine Buchsbaum gewählt. Sie wurde von den Wahlhelfer/innen Anni Denk, Edda Probst und Kurt Lohmüller unterstützt. 89 Delegierte – davon 3 Sanktandreser – wählten den Bundesvorstand, die Kassenprüfer und das Schiedsgericht für die nächsten drei Jahre.

Verabschiedung der Resolution

Für Punkt 8 der Agenda standen die Aufgaben und Ziele, die Resolution der Hauptversammlung der Landsmannschaft. Die 10-punkthaltige Resolution wurde vom Bundesvorsitzenden vorgetragen und anschließend einstimmig von den Delegierten beschlossen.

Erörterung von Anträgen zur Hauptversammlung

Der vorletzte Punkt wurde den eingebrachten Anträgen des Landesverbandes von Baden-Württemberg gewidmet. Dabei kam es zu einer Diskussionsrunde. Die stellvertretenden Vorsitzenden Erich Furak und Herbert Volk und der Beisitzer Herbert Wild des Landesverbandes argumentierten die Ansicht des Verbandes. Gegendarstellungen kamen von Dr. Hella Gerber (Stadträtin von Augsburg und Vorsitzende des KV Augsburg) sowie von Peter-Dietmar Leber. Man einigte sich am Schluss auf eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Bundesvorstand und Landesvorstand Baden-Württemberg, wie bisher immer geschehen.

Sonstiges

Wortmeldungen von diversen Themen beendeten die aufgestellte Agenda.

Schlussakt

Vor der Verabschiedung im Haus der Begegnung in Ulm bedankte sich der neu gewählte Bundesvorsitzende für die Teilnahme an der Versammlung und wünschte allen Anwesenden eine gute Heimreise. Der Schlusspunkt wurde mit der deutschen Nationalhymne gesetzt, wobei alle Teilnehmer eifrig mitsangen.



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