
Der Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben lud vom 15. März bis zum 16. März 2025 zur 49. Tagung der Vorsitzenden der Landes- und Kreisverbände, der Heimatortsgemeinschaften der Banater Schwaben e.V. im Donauschwabenhaus in Frankenthal (Pfalz) herzlich ein. Es sollten auch in diesem Jahr Bereiche des Wirkens im Banat und in Deutschland thematisiert werden. Bildung und Gemeinschaftsbindung, aber auch Unterhaltung standen auf dem Programm.
Mehr als 150 Vertreterinnen und Vertreter der Landsmannschaft nahmen dieses Jahr an der Tagung teil.
Es wurde eine Tagungsmappe mit einer Liste aller Vorsitzenden/innen der Landesverbände, Kreis- und Heimatortsgemeinschaften ausgegeben. Des Weiteren war eine Grafik mit Mitgliederdaten (Mitgliederentwicklung über die Jahre, neue Mitglieder, Mitgliederverteilung der Banater Schwaben in der ganzen Welt, Verteilung der Mitglieder nach Altersgruppen, Kündigungen) beigelegt. Redaktionelle Hinweise für Beiträge in der Banater Post und eine Aufstellung der aktiven Mitgliedskapellen aus dem Herkunftsbereich Banat im Freundeskreis donauschwäbischer Blaskapellen ergänzten die Mappe. “Das Banat (wieder) erkunden und entdecken (Band I – Band IV)” war ebenfalls beigefügt.
Die Tagungsleitung hatte Peter-Dietmar Leber, Bundesvorsitzender, und Anita Maurer, Sprecherin der Heimatortsgemeinschaften, inne.

Am Sonnabend, kurz nach Mittag, begrüßte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der mittlerweile traditionellen Tagung.
Sodann fand ein Totengedenken statt.
Im Anschluss richtete Bernd Knöppel, der Bürgermeister von Frankenthal, sein Grußwort an die Gäste der Stadt.

Die Landsmannschaft der Banater Schwaben feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen.
Peter-Dietmar Leber schilderte im Detail die Gründung des Verbandes und zeigte den Weg vom Bestehen bis zum heutigen Tag auf.
Der Verband zählt – Stand März 2025 – mehr als 10.000 Mitglieder mit einem Alter von 18 bis 103 Jahren. Das “Haus Landsmannschaft” wird gepflegt. Dabei darf man das Banater Hilfswerk mit seiner Unterstützung des Seniorenheims in Ingolstadt nicht vergessen.
Pläne für die Zukunft? Tun wir genug für die Gemeinschaft? Wer schaut auf uns? Es sind Fragen, die sich die Gemeinschaft weiterhin stellen sollte und für die sie natürlich auch Antworten finden muss. Vertreter der Landsmannschaft sollten nach wie vor im politischen Leben agieren und in Stiftungen vertreten sein. Die Kontakte zu Institutionen wie zum Beispiel dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm oder dem Institut für geschichtliche Landeskunde Tübingen (IDGL) müssen aufrechterhalten bleiben. Der Kontakt zu den Rundfunkanstalten wie zum Beispiel zum Bayerischen Rundfunk muss weiterhin gepflegt werden, um unsere Identität auch hier in Deutschland zu bewahren. Peter-Dietmar Leber appellierte an seine Landsleute, Ereignisse von gestern und heute an die Banater Post zu schicken, denn “nur das Niedergeschriebene hat auch tatsächlich stattgefunden”, so der Bundesvorsitzende. Unsere Wurzeln liegen im Banat. Deshalb ist eine Kooperation mit dem Demokratischen Forum der Deutschen im Banat äußerst wichtig. Ein zuversichtlicher Blick in die Zukunft ist vertretbar, denn gemeinsam sind wir stark.
Nach einer kurzen Aussprache referierte Dr. Claudiu Călin, Diözesanarchivar Temeswar, zum Thema “1.000 Jahre Gründung der Diözese Tschanad”. Sehr interessante Erläuterungen zu diesem Thema ließen die Anwesenden im Saal immer wieder aufhorchen. Eine Wanderausstellung “Bistum Csanád-Temeswar Tausend Jahre” mit 26 Tafeln soll in zwei Monaten im Hohen Dom von Temeswar eröffnet werden. Anschließend wird man die Ausstellung auch in Großbetschkerek (Zrenjanin) in Serbien und Szeged-Tschanad zeigen.
Das zweite Referat des Tages kam ebenfalls aus dem Banat. Die Redakteurin von Radio Temeswar, Astrid Weisz, stellte die rumänische Presselandschaft, die in deutscher Sprache in Rumänien berichtet, in ihrer ganzen Breite vor. Radio Temeswar sendet täglich ab 12 Uhr (MEZ) auf MW und ab 18 Uhr auf UKW eine Sendung in deutscher Sprache. Die Sendungen sind auch im Internet 7 Tage lang auch nachher noch zu hören: http://www.funkforum.net/audio/deutsch/. Link zu den Live-Sendungen: https://www.radiotimisoara.ro/ Asculta (Höre). Auch Radio Bukarest, Radio Neumarkt und Radio Reschitza bedienen ihre Hörerinnen und Hörer in deutscher Sprache. Die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (https://adz.news/startseite) erscheint täglich von Dienstag bis Samstag. Die Banater Zeitung ist als Beiblatt der ADZ jeden Mittwoch beigefügt und die Karpatenrundschau kann man als Beiblatt jeden Donnerstag lesen. Ein Abo kostet 180 Lei pro Jahr, das sind umgerechnet etwa 40 €. Es besteht die Möglichkeit, die Zeitung im PDF-Format zugeschickt zu bekommen, während man gleichzeitig auch einen Mitabonnenten in Rumänien begeistern kann. Hier die Erwerbsmöglichkeit des deutschen Blattes aus Rumänien: https://adz.ro/shortcuts/abos/online-abo. Frau Weisz, die auch als Redakteurin der ADZ tätig ist, stellte das Beitragsspektrum der Zeitung vor. Astrid Weisz brachte auch einen Flyer zur bevorstehenden Veranstaltung Heimattage der Banater Deutschen mit und deutete kurz auf das aufgestellte Programm hin. Dabei erwähnte sie auch die Eröffnung der Ausstellung “110 Jahre Luftfahrtgeschichte im Banat” am 14. Juni 2025 im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus Temeswar hin, die eigentlich mit den Riesenballons der Zeppeline auf dem Sanktandreser/Neubeschenowaer “Hottar” (Acker) begann. Die im AMG-Haus vorzeigende Expo wird mit einem Vortrag von Dr. Jörg Biber und einer Buchpräsentation begleitet.
Bettina Nicoară-Szellner, die auch aus dem Banat anreiste und seit 2024 Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen von Arad ist, stellte das Forum aus Arad vor. Das DFD Arad wurde 1996 gegründet. Die Arbeit des Forums soll unsere Tradition an die Kinder weiterreichen, die Jugend stärken und zum Erhalt der deutschen Sprache dienen. Veranstaltungen wie zum Beispiel Traubenkränzchen, Vorsilvester oder Minderheitsfestival fanden großen Anklang. Nachdem ein Ankauf eines angemessenen Vereinssitzes im Stadtviertel Neuarad zustande kam, kamen weitere Veranstaltungen wie die Austragung eines Kirchweihfestes zustande. Nun denkt man an ein Lokales Zentrum für soziale Belange, Gesundheit, Krisenunterstützung und Beratung für Jugendliche und Familien. Vom 11. – 13. April 2025 werden die deutschen Schulen in Arad und Neuarad im Blickpunkt stehen.
“Unser Heimatfriedhof – was wir tun” war der nächste Programmpunkt. Nikolaus Kutschera, Vorsitzender der HOG Knees, berichtete von dem Einsatz seiner Heimatortsgemeinschaft zum Erhalt des Heimatfriedhofes. Die Geschichte des Kneeser Friedhofs ließ er dabei nicht außer Acht. Josef Künstler, stellvertretender Vorsitzender der HOG Neuarad, präsentierte vom Geschehen des Neuarader Gottesackers.
“Tradition und Moderne – was suchen und finden junge Leute in KV und HOG?” So betitelte sich der Vortrag des DBJT-Vorstands. Zunächst stellte Patrick Polling, der Vorsitzende des Vorstands, seine Leute vor. Die jungen Mitglieder schilderten jeweils ihr Vorgehen in dem Verein. Sie konnten mit vielen ausgeführten Attraktionen in der Gemeinschaft bei den Vertretern der Landsmannschaft punkten. Es war deutlich zu erkennen, dass die jungen Menschen noch einiges aufbauen wollen. Nun war Gruppenarbeit angesagt. Mit einem Fragebogen (DMA) den sie an alle Anwesenden verteilten, forschten sie nach Verbesserungsmöglichkeiten in unserer Gemeinschaft: DENKE MITZAMM ALLI.
Der erste Tag wurde mit einem Unterhaltungsprogramm abgeschlossen. Der Freundeskreis “Die lustigen Schwaben” sowie die Volkstanzgruppe Leimen des Kreisverbandes Heidelberger erinnerten an Heimat, Brauch und Sitte. Die musikalische Begleitung (Akkordeon) hatte Hans Sterbling alias Hasi inne.
Die Taufe, die Kindheit, die Jugendzeit, eine Hochzeit, das alltägliche Leben im Banat und ein Kirchweihfest zeigte man humorvoll dem Publikum. Auch die Ausreise der Banater Schwaben wurde schauspielerisch gezeigt. Dadurch weckte man bei den Anwesenden Erinnerungen wach. Lieder, die vom Heimweh erzählen, sang der Chor des Freundeskreises. Der Zuruf nach Zugaben setzte nicht aus. Die Gruppe erntete einen großen Beifall.
Für die Bilddokumentation war Hilde Klein zuständig. Die Technik war Karl Hell zugeteilt. Durch das wunderschöne Programm führten Anna und Hans Lang.
Mit einem gemeinsamen Singen aller Anwesenden im Saal endete der schöne Unterhaltungsabend.
Der zweite Tag (Sonntag) war gedacht zum Vorstellen einer Heimatortsgemeinschaft und eines Kreisverbandes.
Hiltrud Leber, Vorsitzende der HOG Guttenbrunn, präsentierte unter dem Titel “Guttenbrunn und die Heimatortsgemeinschaft Guttenbrunn” die 300-jährige banatschwäbische Geschichte des Dorfes und berichtete aber auch von den Aktivitäten der heutigen Gemeinschaft. Die Herkunft der meisten Guttenbrunner stammt aus Fürth im Odenwald. Die Arbeit des Vereins scheint sehr vielseitig zu sein. Eine gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeindeverwaltung von dem heutigen Zabran und der HOG Guttenbrunn macht ein gutes Miteinander in einem vereinten Europa möglich.
Georg Ledig, Vorsitzender des Kreisverbandes Waldkraiburg, kann auf eine Erfolgsgeschichte seines Verbandes hinweisen. Neben drei anderen Vertriebenenortschaften (Traunreut, Neutraubling und Geretsried) entwickelte Waldkraiburg sich rasant und wurde im Jahr 1950 zur Stadt erhoben. Den Kreisverband gründete man vor 50 Jahren, dieses Jubiläum feierte man ausgiebig im letzten Jahr. Seit 25 Jahren ist Schorsch der Vorsitzende des Kreisverbandes und dabei konnte er stolz seine Errungenschaften in den Blickpunkt seiner Präsentation mit einbinden. Die unzähligen Veranstaltungen, die der Vorstand organisierte, machten den Verein zum Vorbild eines banatschwäbischen Verbandes hier in Deutschland.
Am 14. Februar 2026 findet die Hauptversammlung in Ulm statt. Die Wahl der Delegierten auf Kreisebene wurde abgehalten. Kreis Temesch wird mit 15 HOG-Vorsitzenden vertreten sein, Kreis Arad mit 4 und Kreis Karasch-Severin mit 2 Delegierten. Für den Kreis Temesch wurden 20 Kandidaten vorgeschlagen. Dabei konnte ich mich im ersten Viertel der Delegiertenauswahl als HOG-Vorsitzender bestätigt fühlen. Dafür möchte ich mich für das Vertrauen der Wähler herzlich bedanken. Weitere Delegierte werden auf der Ebene der Landesverbände gewählt. Die Delegiertenwahl für den Landesverband Baden-Württemberg wird voraussichtlich am 26. Oktober dieses Jahres im Haus der Heimat Stuttgart stattfinden.
Die nächste HOG-Tagung wird am 28. bis 29. März 2026 zur Austragung kommen.
Ankündigungen:
– Zwei kulturgeprägte NGO’s aus Österreich und Rumänien planen zusammen mit dem Bund rumänischer Vereine in Deutschland e.V und der Agentur Freddy Kafka Musikmanagement aus Deutschland zum Auftakt des “Romanian Brass Festivals 2026” vier Openair-Konzerte am 28. August und am 29. August in der banatschwäbischen Gemeinde Jahrmarkt.
– 75 Jahre Landsmannschaft der Banater Schwaben in Bayern. Hierzu findet am 16. und 17. Mai eine Feier in Augsburg statt.
– Die 75-jährige Feier der Landsmannschaft in Baden-Württemberg wird im Rahmen des 56. Landestrachtenfestes in Göppingen am 20. September stattfinden.
Kurz nach Mittag bedankte sich der Bundesvorsitzende der Banater Landsmannschaft, Peter-Dietmar Leber, für die Unterstützung vieler Landsleute für die diesjährige Tagung. Anschließend schloss er die traditionelle Tagung, die auch dieses Jahr wieder von einer guten Resonanz geprägt sein wird.
An der Tagung nahmen folgende Sanktandreser teil: Barbara Hehn und Werner Hehn (KV Erlangen), Hans Metzger (KV Ingolstadt), Hans Noll (KV Altötting) und Hans Janzer (HOG Sanktandres).
Nachher tauschten sich noch die Vertreter der Banater Landsmannschaft sowie die Referenten in freundschaftlicher Atmosphäre aus.
Die nächste HOG-Tagung wird am 28. – 29. März 2026 in Frankenthal stattfinden.
(Fotos und Video: HOG Sanktandres)