LM – Mitwirken bewahrt Gemeinschaft

“Landsmannschaft der Banater Schwaben – Mitwirken bewahrt Gemeinschaft”, so lautete das Motto des diesjährigen Heimattages (18.5.-19.5.2024) der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Ulm. Seit 50 Jahren veranstaltet die Landsmannschaft den Heimattag der Banater Schwaben, und 25 Jahre sind her, dass das Land Baden-Württemberg sowie die Stadt Ulm die Patenschaft für die Banater Schwaben übernommen haben.


Am Samstagvormittag versammelten sich zahlreiche Besucher aus den unterschiedlichsten Gegenden Deutschlands sowie aus Rumänien vor dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm. Sie warteten auf den Einlass ins Museum. Dr. Swantje Volkmann führte die Gäste durch die Ausstellungsräume des Museums. Zwei Ausstellungen “Donauschwaben – Aufbruch und Begegnung” sowie “Donau – Flussgeschichten” präsentierte sie gekonnt mit allen Einzelheiten den Geschichtsinteressierten.

Entlang der Donau begegneten sich seit Jahrhunderten Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache, Religion und Kultur. Dies gilt besonders für den mittleren Donauraum. Zuwanderer aus dem deutschen Sprachraum siedelten sich im 18. Jahrhundert hier an. Donauschwaben schreiben hier ein eigenes Kapitel europäischer Geschichte. In der Ausstellung gibt es Einblicke in das Leben der Donauschwaben von der Zeit der großen Türkenkriege bis in die Gegenwart.

Am Nachmittag versammelten sich die Trachtenträger am Museum und begaben sich anschließend unter den Klängen der Blasmusik in Richtung Zentrum von Ulm.

Banater Trachtenzug bei der Ankunft in der Innenstadt

In der Ortsmitte von Ulm wurden Gemeinschaftstänze der Deutschen Banater Jugend und Trachtengruppen sowie der Trachtengruppen des DFDR Banat vorgetragen.

Eine kleine Gruppe der Landsmannschaft wurde im Rathaus vom Ersten Bürgermeister, Martin Bendel, empfangen.

Die Trachtenträger und viele Banater Schwaben begaben sich sodann an das Auswandererdenkmal am Donauufer, wo die Gedenkfeier mit Kranzniederlegung stattfand.

Der Zug am Metzgerturm zum Denkmal
Kranzniederlegung

Am Abend war im Kornhaus ein Festakt 25 Jahre (+1) Übernahme der Patenschaft des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Ulm über die LM der Banater Schwaben geplant.

Der Bundesvorsitzende Peter-Dietmar Leber begrüßte die Gäste.
Dann kam ein Gruß der Patenstadt Ulm durch Herrn Martin Bendel, dem Ersten Bürgermeister der Stadt.
Anschließend ergriff Thomas Blenke, Mitglied des Landtages und Staatssekretär im Ministerium des Inneren und für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg das Wort.
Grußworte übermittelten die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Natalie Pawlik und Dr. Petra Loibl, MdL und Aussiedlerbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung.
Ebenfalls Grußworte überreichten der Abgeordnete des Demokratischen Forums der Deutschen im Parlament Rumäniens, Ovidiu Ganţ und die Botschafterin von Rumänien in Berlin, Adriana-Loreta Stănescu. Dr. Johann Fernbach, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat, konnte aus gesundheitlichen Gründen an der Veranstaltung nicht teilnehmen. Deswegen las der Redaktionsleiter der Banater Zeitung, Siegfried Thiel, die Botschaft von Herrn Dr. J. Fernbach vor.

Natalie Pawlik, MdB
Ovidiu Ganţ, rum. Parlamentarier
A.-Loreta Stănescu, rum. Botschafterin

Das Lehár-Ensemble aus München unter der Leitung von Dr. Franz Metz gab wiedermal mit dem Titel “Klänge der Heimat” ein wunderschönes Konzert.
Mitwirkende: N. Laubenthal (Sopran), W. Michl jun. (Tenor), W. Michl (Bariton) und H. Szabó (Violine)

Es waren Werke von Bartzer, Bartók, Stolz, Lehár, O. Strauss und C. M. Ziehrer zu hören.

Früh am Sonntagmorgen sorgten Blasmusiklängen für den zweiten Tag der Heimattage.
Im Foyer der Donauhalle wurde eine Ausstellung des Banater Künstlers Walter Andreas Kirchner eröffnet. “Schwowische Sprich” sind humoristisch künstlerisch dargestellt.

Der Künstler im Foyer mit seinen Bildern
Die Mutter mit ihren Kindern
Aus dem Liebesleben gegriffen


Das Grußwort an die Banater Schwaben richtete in der vollbesetzten Donauhalle der seit März 2024 neu gewählte Oberbürgermeister der Stadt Ulm, Martin Ansbacher (SPD).
Der Oberbürgermeister deutete in seiner Ansprache auf die 25-jährige Patenschaft und auf den 50. Heimattag der Banater Schwaben in Ulm hin. Er wünsche sich, dass Ulm auch in den nächsten 50 Jahren ein beliebter Treffpunkt der Banater Schwaben bleibe, so der OB.

Blick in die gut besetzte Donauhalle am Pfingstsonntag, wo verschiedene Veranstaltungen zur Austragung kamen.
Auch die Sanktandreser hatten ihren eigenen Tisch der Begegnung zur Verfügung.


Es ist seit jeher üblich, dass an dem Heimattag an Pfingsten ein Gottesdienst abgehalten wird. Die Pfingstmesse zelebrierten die Heimatpfarrer Paul Kollar, Markus Krastl und Karl Zirmer. Die musikalische Begleitung hatten die Original Donauschwäbische Blaskapelle Reutlingen und Solisten des Banater Chors Karlsruhe inne.
Vermerk: Pfarrer Paul Kollar machte auf Anfrage des Sanktandreser HOG-Vorstands eine Zusage zum Zelebrieren des Festgottesdienstes an unserem Andreser Treffen am 14.9. 2024 in Ellwangen.

Im Konferenzraum fand ein Vortrag „Das Kriegsende im Banat aus familienkundlicher Perspektive“ mit Dr. Hertha Schwarz statt. Des Weiteren wurde auf dem “Grünen Sofa” eine Literarische Lesestunde abgehalten.
An den Heimattagen präsentierte man das Buch (Erzählberichte) “Flucht der Deutschen aus dem Banat im Herbst 1944”, herausgegeben von Albert Bohn, Werner Kremm und Anton Sterbling. Es wurde aber auch die CD “Luschdiche un ernschte Lieder iwer’s Banat” mit Texte von Rainer Kierer und Musik und Gesang mit Wifried Michl (beide Orzydorfer) vorgestellt.

Am Nachmittag war in der Donauhalle ein reges Kulturprogramm der Deutschen Banater Jugend und Trachtengruppen mit den Jugendgruppen des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat zu sehen.

Am Abend spielten die Schlagerbengel zum Tanz auf.
Gut gelaunt endet der diesjährige Heimattag in Ulm. Auf ein Wiedersehen in zwei Jahren zu Pfingsten in Ulm!

Der Heimattag wurde gefördert von:

Der Sanktandreser Filmemacher Hansi Papperneck war auch dabei und hat sofort seine neu gedrehten Beiträge ins Internet gestellt. Der Referent für Foto- und Dokumentation des Landesverbandes Baden-Württemberg, Cornel Simionescu-Gruber, präsentiert ebenfalls seine Aufnahmen auf Youtube.

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