Banater Landeshauptstadt früher, heut’ und morgen

“Lerne VOM GESTERN, lebe HEUTE, vertraue auf MORGEN”

Zitat von Albert Einstein (*14.03.1879 in Ulm, †18.04.1955 in Princeton, USA) war ein gebürtiger deutscher Physiker mit Schweizer und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft.

Die Landeshauptstadt des Banats ist Temeswar oder auch Temeschburg, Timişoara (rum.), Temesvár (ung.), Temišvar (serb.) mit über 300.000 EW die drittgrößte Stadt Rumäniens. Den Namen verdankt Temeswar dem Fluss Temesch, dessen Flussbett aber fast 10 km abseits der Stadt liegt. Durch die Stadt fließt allerdings die Bega.
Temeswar ist Sitz eines rumänisch-orthodoxen Metropoliten, eines römisch-katholischen und eines serbisch-orthodoxen Bischofs.
Die Stadt ist eine von vielen ethnischen Gruppen geprägte Stadt. Die deutschen Einwohner der Banater Landeshauptstadt bildeten anfangs des 18. Jahrhunderts bis zum I. Weltkrieg die gesellschaftlich, wirtschaftlich aber auch politisch einflussreichste Gruppe. Nach dem II. Weltkrieg verringerte sich die Zahl der deutschen Bevölkerung. 1956 bezifferte Temeswar ein Anteil von zirka 20% deutscher Herkunft. Nach 1977 siedelten viele Banater Schwaben in die Bundesrepublik Deutschland aus. 1992 waren nur noch 3,9% der Temeswarer Bevölkerung Deutsche.
Die ansässigen und ausgesiedelten Banater Schwaben, natürlich auch die Sanktandreser – liegt Sanktandres doch nur 12 Km von Temeswar entfernt – erinnern sich auch heute noch immer wieder gerne an die Temeswarer Zeit zurück und betrachten diese schöne Stadt mit echtem Multikulturalismus als beispielhaft für ganz Europa.
Der derzeitige Bürgermeister mit einem Temeswarer Wahlerfolg im Jahr 2020 von 53% ohne Stichwahl, ist bestrebt, einiges in Temeswar umzugestalten. Er ist voller Zuversicht, dass es ihm langfristig gelingen wird (s. Aus dem Banat – Bericht/Betrachtungen: Bürgermeister Fritz und die Umgestaltung Temeswars).  
Temeswar / Timişoara wurde für das Jahr 2023 zur Kulturhauptstadt Europas gekürt (Foto: adz.ro).

In Temeswar sorgen die Erneuerungen für gereizte Stimmung

Am 6. März 2022, an einem frühlingshaften Sonntag, schmetterte aus provisorisch aufgestellten Diffusoren eine schmähende Verunglimpfung gegen den 1. Bürgermeister der Stadt. Die üble Nachrede, die dem aus Deutschland stammenden Dominik S. Fritz galt, zeigt, mit wie viel Rücksichtslosigkeit anscheinend bestimmte rechts orientierte Gruppen hier vorgehen. Es erweckt den Anschein, dass diese politische Minderheit noch immer nicht begriffen hat, was wahrhaftig ein vereintes Europa für alle Nationen dieses Kontinentes bedeutet. Dann würden sie gewiss nicht mit derart nationalistischen Parolen in eine unangemessene Konfrontation treten.

Bemerkung am Rande: Übrigens ist in Görlitz – eine Stadt an der deutsch-polnischen Grenze – seit 2019 Octavian Ursu, ein Rumäne (* 28.10.1967 in Bukarest),  Oberbürgermeister.

Europa rückt in der Tat immer näher zusammen, wenn auch einige chauvinistische Oppositionellen es nicht wahrhaben wollen.

Chauvinistische Propaganda im März 2022 im Zentrum der Stadt
(Video: HOG Sanktandres)

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