HOG-Vorstand besucht das Banat (Feb. 2020)

Im November letzten Jahres legte der Vorstand in seiner konstituierenden Sitzung in Ulm ehrgeizige Ziele in unserem Verein fest. U. a. strebt man eine Kontaktsuche zu den Behörden von Sanktandres (z. B. Rathaus) und Temeswar (Pfarrei und Bistum) an, um eine Verbesserung bzw. eine Erneuerung der Beziehungen zu erzielen. Deshalb besuchte vom 25. Februar bis zum 29. Februar 2020 eine kleine Gruppe des Vorstandes das winterliche Banat.

26.02. Temeswar: AMG, Bistum, Pfarrei Mehala
Am ersten Tag unseres Aufenthaltes, nachdem wir uns mit dem Leiter des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses Helmut Weinschrott unterhalten hatten, gewannen wir detaillierte Eindrücke vom Leben der deutschen Minderheit im heutigen Banat.
Beim anschließenden Besuch des Bistums in Temeswar beschrieb der Diözesanarchivar Dr. Claudiu Calin die derzeitige Lage der Pfarreien, der Kirchen und der Friedhöfe in Rumänien. Er stellte uns auch sämtliche Dokumente der ehemaligen Sanktandreser Pfarrei zur Einsicht zur Verfügung. 
Die Sanktanderser Glaubensgemeinschaft ist zurzeit der Mehalaer Pfarrei untergliedert. Deswegen versuchten wir mit dem zuständigen Priester Zoltan Mathe ein ausführliches Gespräch aufzunehmen. Wir stellten uns kurz vor, erklärten ihm unsere aktuelle Friedhofproblematik und vereinbarten einen festen Termin für den darauffolgenden Tag.
Ab 17 Uhr wohnten wir einem dreisprachigen Gottesdienst in der Sankt Katharinenkirche an der Strada Bolyai bei. Es war nämlich Aschermittwoch. In dem vollbesetzten Gotteshaus reichten beim Friedensgebet unterschiedliche Nationen sich die Hände und verdeutlichten im wahrsten Sinne des Wortes eine tatsächliche Gemeinschaft unter einem Dach.

27. 02. Sanktandres: Kirche, Rathaus und Friedhof, Temeswar: Pfarrei Mehala
Am 27. Februar empfing der Andreser Bürgermeister Claudiu Coman die Gruppe des Vorstandes. Der „Primar“ (Bürgermeister) schilderte uns den vollbrachten Gemeindeeinsatz für die Sanierung und Beleuchtung der römisch-katholischen Kirche und signalisierte seine Bereitschaft für eine zukünftig gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeindeverwaltung Sanandrei und der Heimatortsgemeinschaft in Deutschland. Die „Primarie“ (Gemeindehaus) wird uns zukünftig das Sanktandreser Nachrichtenblatt „Foaia Satului“ zuschicken.
Ein kalter Wind fegte über die trostlosen Gräber unserer verstorbenen Angehörigen auf dem Friedhof, den wir an jenem Donnerstag besuchten. Einige Grabsteine sind mit Blumenkränzen geschmückt. Andere wieder konnten der Witterung und des Alters wegen nicht standhalten. Die Kapelle zeigt gravierende Spuren der Verlassenheit auf.
Wir besuchten auch einige ehemalige Mitbewohner des Ortes und konnten so das jetzige Leben in der alten Heimat besser kennenlernen und verstehen.
Das einstündige Gespräch am Abend mit Pfarrer Zoltan in der Mehala brachte keinen wesentlichen Fortschritt. Zum Thema Friedhof braucht der Seelsorger etwas Zeit um einige Ungereimtheiten zu klären. Zu dieser Thematik wird er in den nächsten Wochen den Vorstand per E-Mail ausführlich informieren.

28.02. Sanktandres: Schule, Maria Radna: Wallfahrtskirche
Die Direktorin der Sanktandreser Schule nahm sich am nächsten Tag (Freitag) viel Zeit und führte uns durch sämtliche Räume der Bildungseinrichtung. Viele Erinnerungen von einst wühlten in unseren Köpfen. Unsere ehemalige Schule mit den unterschiedlichsten Klassenräumen beeindruckte uns sehr.
Am Nachmittag dieses Tages besichtigten wir eine banatschwäbische Gemeinde im Kreis Arad. Bevor wir uns zur Wallfahrtskirche Maria Radna begaben, weilten wir nämlich noch in Schöndorf.
Der willkommene Empfang und die Gesprächsbereitschaft des zuständigen Pfarrers in der Maria-Kirche von Radna konnte unser Durst zur Neugier für diesen Wallfahrtsort erheblich stillen. Die Kirche Maria Radna ist doch seit eh und je für uns Andreser ein fester Begriff.

Fazit:
Der erste Kontakt des Sanktandreser HOG-Vorstandes zur alten Heimat dürfte man als ein kleinen Erfolg bezeichnen. Wie sich die Beziehungen zu den Behörden in Temeswar und Sanktandres entwickeln, werden wir in den nächsten Monaten erfahren.

Weitere Bilder: siehe Sanktandres heute/Aktuelle Bilder

Schreibe einen Kommentar

70 + = 77