Weihnachte frieher un heit

Die Zeit, wenn das Christkind kommt

Weihnachten

ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Festtag ist der 25. Dezember, dessen Feierlichkeiten am Vorabend, dem Heiligen Abend (24. Dezember) – im Banat sehr häufig auch Christmette genannt – beginnen. 
Weihnachten wird meist mit der Familie mit gegenseitigem Beschenken gefeiert, Bescherung genannt. Bei uns im Dorf brachte das Christkind die Geschenke. Es legte die Gaben meistens unter den Christbaum. Nebenan stand eine kleine Krippe. Kurz vor Mitternacht strömten die Bewohner des Dorfes zum Gotteshaus. Manchmal tappte man im tiefen Schnee. Jung wie alt feierten die Geburt Christi. Man sang wunderschöne Weihnachtslieder. Reichhaltige Plätzchen und diverse Strudelarten verfeinerten das Fest. Nicht zu vergessen: das Festtagsessen.

(Näheres unter www.sanktandres.eu – Brauchtum Weihnachten in Sanktandres zu lesen)

Uns erreichte ein Gedicht von der Sanktandreserin Gerda Link, geborene Seif, das die Zeit von damals mit dem heutigen Weihnachten vergleicht. Sie hat es in Andreser Mundart geschrieben. Gerdi, wir danken dir für das Gedicht, das die Epoche unserer Kindheit beschreibt und die Einschätzung einer Christenzeit vom 21. Jahrhundert – von heutzutage – wiedergibt.


Frieher wor Weihnachte noch scheen

Von Laura Link

Frieher gab’s noch ke Weihnachtsstress.
Do hann mer doch net wochelang Plätzchen gess!
So viel Gschenke kofe hann mer oh net misse,
hekschtens e Phor Socke stricke.
De Chrischtbom wor oh bescheide,
kenner wor um seine zu beneide.
Er wor halt immer dinnn un schlank,
hat ufm Tisch Platz ghat oder ufm Schrank.
E phor Spritzkerze, Zucker in Stanniol,
immer die selwe Kugle, Johr for Johr.
Uf die Zweige noch e bissl Watte,
falls mer iwerhaupt welchi hatte.
Un schun konnte mer ufs Chrischtkind worte.
Frieher wor Weihnachte noch scheen.
Mer hat sich druf gfreit, in die Kerch zu gehn
un dort vor der Kripp zu stehn.
Zu heere wore die alde Weihnachtslieder
alle Jahre wieder.
Ufm Hemwech dann im glitzernde Schnee,
den ich in Gedanke oft nochmol geh,
schallt vum Kerchturm mit „Stille Nacht“
nochmol die frohi Botschaft,
die alles erscht fest- un weihnachtlich macht.
Awer is Weihnachte heit noch scheen?
Denkt noch jemand dron, in die Kerch zu gehn?
Ob’s wohl noch jemand intressiert,
was in der Heilichi Nacht eigentlich passiert?
Heit besteht Weihnachte aus shoppe gehn,
Am Weihnachtsmarkt mit Gliehwein stehn,
stunelang in der Stadt rumlofe
un viel Unsinniches kofe,
weil mer jo muss schenke, schenke,
oft ohne an Sinn und Nutze zu denke.
Chrischtbomkofe werd zum Kult,
mer macht viel Hektik im Fest-Tumult,
backt Plätzchen, Plätzchen ohne End,
geht schließlich mit dem Weihnachtstrend.
Weihnachte is nimmi, was es immer schun wor,
weil mer jetz weltoffe sin und internationol.
Christi Geburt? Lang is es her!
Des feier mer heit so net mehr;
Fest der Liebe werd des jetz genennt.
Net, dass ter ment, dir hat Weihnachte verpennt!
Jedes Johr winsch mer uns e bissl mehr
des aldi Weihnachte wieder her,
des Weihnachte, wie’s dehem mol wor.


Weihnachtsträume seit jeher

Ein Mosaik

Christbäume und Geschenke: Dazwischen liegen Jahrzehnte

Ein schöner Christbaum will liebevoll geschmückt sein
Lichter und Schmuck geben dem Christbaum den Glanz

Schnee im Winter in den 1970er und im Jahr 2023

Schlittenfahrt mit Papa als Zugpferd.
Winter dehem im Banat.
Der Schneemann will behütet sein.
Heitzutach Winter in Deitschland.

Fotos: Eduard Schreiber, Johann Janzer und Pixabay


“Nimm bitte ein Plätzchen!”
Vanillekränzchen und Zimtsterne
Weihnachten mit einem anderen (modernen) Logo

Weihnacht im Banat

Wir wünschen ein lichtvolles und gesegnetes Weihnachtsfest 2025!

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