Das Sanktandreser Brauchtumsseminar 2025

Das diesjährige Brauchtumsseminar ist kaum zu toppen. Mehr als 60 Teilnehmer haben zwischen dem 2. und 5. Oktober 2025 auf dem Wieshof bei Bad Wurzach ein wunderschönes Wochenende verbracht.
Es wurde gekocht, gebacken, gesungen, Gesellschaftsspiele gespielt, an Kindheitserlebnisse erinnert usw.
Der Sanktandreser Chor singAndres unter der Leitung von unserer Heidi Till probte intensiv und mit voller Leidenschaft und konnte somit sein Repertoire bemerkenswert erweitern.
Mit Unterstützung von Landsleuten aus Keglewichhausen (Helga, Lorant und Melitta) gelang es uns dieses Jahr wieder, ein Topangebot zu präsentieren.
Seminarstart am Freitag
Als die ersten Teilnehmer sich am Freitagnachmittag auf dem Wieshof zeigten, bereiteten Melitta und Lorant Horvath, gebürtige Keglewichhausener, bereits frisch gebackenen Langosch vor. Der Andrang war groß. Zusätzlich wurde eine gut abgeschmeckte Gemüsesuppe serviert.
Die Tischdekoration ließ den Herbst erahnen. Kastanien und Herbstblumen zierten die Tischreihen.
Während die Sängerinnen und Sänger immer wieder noch eine Chorprobe dazwischenschoben, rollte ununterbrochen die fertig zubereitete Banater Bratwurst über den Tisch des Seminarraumes.
Der eine oder andere Teilnehmer staunte über die Handfertigkeit der Wurstexperten. Zu sehen war plötzlich wieder einmal “Brotworscht wie dehemm”. Auch Heinrich Thernes und Heinrich Tomi mischten wieder mit, haben sie doch heuer je einen Preis bei der “Worschtkoschtprob” im Banater Heidestädtchen Hatzfeld gewonnen.
Anschließend wurde gegrillt. Zum köstlichen Grillfleisch und zu den saftigen “Mici” bereiteten die erfahrenen Frauen verschiedene Salate zu. Zum Beispiel: “Krumbieresalat” mit Rahm oder einen süß-sauren, frischen Krautsalat.
“Gott hat uns zum Überleben den Hunger gegeben. Den Appetit gab er uns zum Genießen, damit die Gaumenfreuden fließen.” “Wo der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.” Deshalb gab es Wein aus dem Banat – aus Bakowa.
“Iss morgens wie ein König”
Dem Spruch “Frühstücken wie ein König” konnte keiner der Seminarteilnehmer widerstehen. Die Tische waren reichlich gedeckt.
Husch, husch aus dem Bett und schnell in die Küche, hieß es bei einigen Frühaufstehern. Wenn die ersten Gäste kommen, sollen keine Wünsche mehr offenbleiben.
Barbara und Sigi haben Schweizer Käse mitgebracht.
An selbst gekochten Marmeladensorten (Zwetschgen, Blaubeeren, Erdbeeren usw.) fehlte es wirklich nicht.
Barbara und Werner bereicherten den Frühstückstisch mit einem gut abgeschmeckten “Sachsespeck” und einem angerührten bayerischen “Obazda”.
Nostalgische Erinnerungen
Wer erinnert sich nicht gern, wenn Oma einen sehr dünnen Teig über den großen Tisch zog, den Teig mit geriebener “Kerwus” oder mit einem angerichteten Quark oder mit gewürfelten Pflaumen – gut gezuckert – belegten. Dann die leckeren Zutaten einrollte und das Blech in den heißen Backofen schob. Es wurde nämlich Ziehstrudel gebacken. Die Teigränder wurden abgezupft und Knödel geformt, die dann die “Inbrennsupp” zu einem guten Geschmack verfeinerten. All das erlebten wir vor Ort noch einmal.

Helga Iani und Melitta Horvath backten einen perfekten Ziehstrudel.


Man servierte Kürbis- und “Inbrennsuppe” und gleich im Anschluss den Ziehstrudel.


Mit entsprechenden Genüssen und guter Stimmung kann der Herbst sich von seiner schönsten Seite zeigen.
Dem Glück eine Chance geben
Die Abende waren geprägt durch Gesellschaftsspiele. Gleich zwei Kartenpartien spielten fulminantes “Fuchse”.
Auf mehreren Tischen standen die Rummy-Tafeln. Rummy sowie viel Erzählstoff begeisterten die einzelnen Gruppen.
Viel Gesang steigerte die Stimmung
Auftritt der singAndreser und die Feier des Jahrgangs 1955
Die Chorproben sollten Wirkung zeigen. Am Samstagnachmittag waren die Teilnehmer des Seminars zu einem Chorauftritt der singAndreser geladen. Die neu einstudierten Lieder wurden dem Sanktandreser Publikum vorgeführt. Die Einleitung wurde mit dem Lied “Kein schöner Land” gemacht. Es folgte das Lied “Die Antwort allein weiß nur der Wind”, ein Lied von Bob Dylan, das Schmerz, Ungerechtigkeit und die Ohnmacht des Menschen im Angesicht von Leid thematisiert. Das dritte Lied “Ein kleiner Blumenstrauß mit Tönen” war die Melodie zum Ereignis des Tages. Die Kameradinnen und Kameraden des Jahrgangs 1955, waren zahlreich erschienen. Mit zwei Torten mit der Aufschrift “Herzlichen Glückwunsch” und “Zum 70.!” und einem Schwarzwälder Sekt ließ es sich würdigend feiern.
“Dubadap da”, dieser Swing beeindruckte jung und alt im Musikraum des Wieshofes. “Das Lied “Mögen sich die Wege” ließ auf ein baldiges Wiedersehen hoffen.
Ein Fan des Chores, Herbei Maria, überreichte auch in diesem Jahr Blumen der Chorleiterin Heidi Till. Böhmer Hans hatte eine volle Tüte mit einem Likörchen für das Sanktandreser Chörchen parat. Ein großer Laib mit selbstgebackenem Weißbrot, ebenfalls von Ramona und Hans Böhmer mitgebracht, sollte als Beilage zur Bratwurst beim Abendessen dienen.
Ganz überraschend schenkte der Sanktandreser Chor dem Vorsitzenden Hans Janzer zum runden Geburtstag einen Gutschein für eine Zeppelinfahrt in Friedrichshafen. Somit wurde die Sanktandreser Zeppelin-Geschichte als ein einmaliges Banat-Ereignis zementiert. Hiermit möchte ich mich herzlich bedanken.



“Wie der Gast ist, so wird die Wurst gebraten.”
Und: hervorragende Gäste weilten auf dem Wieshof.
Brauchtum darf nicht in Vergessenheit geraten
Hans Metzger brachte ein “Brummknochen” mit. Ein Spielzeug aus unserer Kindheit. Bei der Vorführung staunte Nicolas sehr.

Hinter den Kulissen
Gaumenschmaus in der Küche und auf dem Esstisch. Doch die Tätigkeit nach dem Essen sollte man nicht übersehen. Hierfür einen herzlichen Dank.
Sanktandreser Brauchtumsseminar 2025
Am Rande des Hofes haben sich die Anwesenden dieses Jahres bereit erklärt, sich für ein Gruppenfoto aufzustellen.
Danke
Den Seminarleitern – insbesondere den Keglewichhausener – sowie dem Banater Kulturwerk gebührt ein herzliches Dankeschön.

