Die HOG Sanktandres lud zum 5. Kartenturnier (“Fuchse”-Turnier), das vom 25. ab 16 Uhr bis zum 27. Juli 2025 in Endlhausen bei München stattfand.
Wochenendverkehr, aber auch verregnetes Wetter – besonders um München herum – sollte eine pünktliche Ankunft der angemeldeten Teilnehmer beim diesjährigen Turnier erschweren. Die begeisterten Kartenspieler kalkulierten jedoch geschickt diese ungünstige Wetterlage mit ein, denn jeder wusste, dass eine derartige Situation zu mehreren Staus auf den deutschen Straßen führen würden. Die “Andreser Schwoweleit” sorgten aber für ein pünktliches Anklopfen an der Tür des Landheimes in Endlhausen, und das, obwohl die Anfahrtsstrecken teilweise sehr lang und unterschiedlich waren. Ja, sogar mehr als 500 Kilometer waren für Hans Böhmer und dessen Frau zu fahren, kamen sie aus dem Erzgebirge, südlich von Chemnitz. Andere wieder kamen aus Sindelfingen, Augsburg, Nürnberg, Ingolstadt, Burghausen, Pocking und Marktl am Inn. Es hat sich bewiesen: Die Tugend Pünktlichkeit hat für uns nach wie vor einen hohen Stellenwert.
Wiedersehen und gemeinsam Speisen macht Freude
Bei der Ankunft wurde gleich ein Empfangsfoto der ersten Ankömmlinge geschossen. Die Stimmung war gut. Nur draußen regnete es in Strömen. Die Nürnberger waren vollgepackt, brachten sie doch ein leckeres Grillgut mit, wie wir Banater Schwaben es gewohnt sind. Soll unser Vorhaben heuer im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen? Es regnete ohne Ende. Dauerregen. Schwarze Wolken hingen am Himmel. Plötzlich ein kleiner Lichtblick. Es hellte sich ein klein bisschen auf. Unser Grillmeister Heinrich Tomi – die Andreser kennen ihn als Puiu – nutzte die Gunst der Stunde und brachte seine mitgebrachte Kohle zum Glühen. Und schon brutzelten die Steaks und die “Mici”, als sehnten diese sich danach, schnellstmöglich gegessen zu werden. Als die hungrigen Teilnehmer die leckeren Grillspezialitäten mit mitgebrachtem Nudel-, Bohnen- und Kartoffelsalat, angerührtem “Mustei” (Knoblauchpaste), Gemüse aus den Gärten von Hans Stemper und Helmut Heffler, saure Sommergurken (s. Rezept: Saure Summerumorke) mitgebracht von Hans Metzger und frischem selbstgebackenen Weißbrot von Ramona und Hans Böhmer speisten, da strömte unentwegt von den Endelhausener Dächern bereits das Wasser in die gut angelegten Dachrinnen. Der gussartige Regen störte uns jedoch nicht.
Fuchse macht Spaß
“Kuntra”, “Rekuntra”, “Plinne” und die “Rode” – wir trugen das Turnier nach der Andreser “Fuchse”-Anleitung (s. Spielanleitung Fuchse) aus – begleiteten die gute Stimmung der Kartenliebhaber..
Heffler Matthias spielte und gewann Partien mit seinem gebrochenen Arm, als wäre dieses Handicap nur eine Täuschung gewesen. Er hatte nämlich seinen Therapeuten beauftragt, das Kartenmischen und -verteilen sowie das Hamstern von Stichen schleunigst zu trainieren. Anscheinend mit Erfolg.
Bis tief in die Nacht wurden Spiele gewonnen und verloren. Und über einen Misserfolg hat sich kein Mensch geärgert, denn jeder von uns spielte mit der Devise: “Im Leben geht es nicht darum, gute Karten zu haben, sondern auch mit einem schlechten Blatt gut zu spielen.“ Und das gestaltete die Attraktion und Kunst von einem vergnügten “Fuchsespille” in Endlhausen der Sanktandreser Kartenspieler.
Die “Hanse” waren in der Überzahl. Es waren gleich sechs Kartenspieler mit dem Namen Hans. Das erschwerte dann das Deuten auf die Mischreihenfolge. “De Hans muss stichle!” – hieß es. Und man stellte sich immer wieder die Frage: “Na welle dann?”
Gewöhnlich wird am Samstagmorgen nach dem Frühstück ein kleiner Spaziergang in der Endlhausener Gegend unternommen. Diesmal war es nicht möglich. Petrus ließ regnen und schenkte den Landwirten dabei viel Freude.
Wir hatten Spaß mit unseren Karten und “fuchsten” fleißig bis zur Abendstunde.

Zwischendurch griff man zu dem selbstgebackenen Nuss- und “Moosomestrudl”, gebacken von Maria und Hans Noll. Mit Zitronenkuchen, gebacken von Helene Tomi, und einem Hefezopf mit Rosinen konnten die emsigen Spieler ihren Gaumen zusätzlich verwöhnen. Auch dieses Mal fehlten unsere “Banater Kipfle” nicht. Mit den unterschiedlichsten Biersorten und Qualitätsweinen brachte man den Punkt aufs i bei den Menüs zwischendurch.
Die Frau des Hauses stand bereits ab 4 Uhr nachmittags in der Küche der Einrichtung und bereitete einen gutaussehenden Schweinebraten mit Knödel und einen deftigen Krautsalat mit Speck zu.
Die Erinnerung an alte Zeiten
Frühstück an den reichlich gedeckten Tischen mit einer Schlachtplatte wie “Schwortlmoo”, “Blut- und Lewwerworscht”, Kaiserspeck und “Griewe” ließen Erinnerungen von einst aufkommen. Man erzählte Geschichten von gestern und heute. Im Hintergrund ließ Sepp Zorneck auf seinem Recorder “Blechmusik” von Ernst Mosch mit Melodien aus den Anfängen der 60er Jahre trällern. Bei so einer Gelegenheit erzählt man dann halt viel vom einstigen “Dehem”.

Schön war’s
Sonntag am Vormittag. Wir packten nun unsere Sachen. Ein Gruppenfoto musste noch schnell her. Bevor wir uns verabschiedeten, machten wir uns bereits Gedanken fürs nächste “Fuchse”-Wochenende. Es wird vom 24. bis zum 26. Juli 2026 stattfinden. Der berühmte deutsche Schriftsteller und Dramatiker Friedrich Schiller soll mal gesagt haben “Spielen ist keine Kunst, aber das Aufhören”. Mir Andreser holle die Aussage ernscht. Also bis zum nächschti Mol!
Die Organisation war sehr gelungen – Perfekt!
Erwähnenswert wäre noch, daß unser Grillmeister “Puiu” auch noch mit den Würfeln rapple durfte, was ihn und mich sehr gefreut hat. Fast ein jeder wußte, um was es ging – Table.
Hans Böhmer