Was ist ein Wappen?
Als Wappen bezeichnet man schildförmige Zeichen, deren Wurzeln bis ins Mittelalter zurückreichen. In der Vergangenheit waren diese Schilder vor allem den gehobenen Gesellschaftsschichten vorbehalten. Heute hat fast jede Ortschaft ihr eigenes “Schild”, auf dem zumeist Insignien aus der Gründungsepoche einer Ansiedlung zu finden sind.
Im 16. Jahrhundert wurde zum ersten Mal eine Differenzierung zwischen dem Begriff Waffe und Schild vorgenommen und die Grundlage der Bedeutung des heutigen Wappens geschaffen.
Wie zeitgemäß sind Wappen?
Trotz weit in die Vergangenheit reichender Geschichte hat sich die Bedeutung des Wappens nicht verloren. Das Gegenteil ist der Fall. Alle Städte und Gemeinden, Länder, Studentenverbindungen, Fußballmannschaften und Vereine nutzen die Symbolik des Wappens. Der hohe Wiedererkennungswert ist ein Grund dafür, dass diese in Schildform gefertigten Symbole in der modernen Zeit bedeutsamer denn je sind. Jede Familie oder Vereinigung kann ein Wappen entwickeln und damit zwei Ziele verfolgen. Zum Einen dienen die Symbole der Identifizierung und Alleinstellung. Zum Zweiten drücken sie die Zusammengehörigkeit, den Anschluss an eine Gruppe, aus.
Die Einzigartigkeit steht in der Erstellung und Präsentation eines Wappens immer im zentralen, im alles entscheidenden Mittelpunkt.
Nun hat auch Sanktandres endlich ein Wappen!
Eine Frau mit Andreser Wurzeln hat es geschafft, auch unserem Verein ein Wappen zu kreieren. Frau Sonja Hoffmann (geb. Goschy) unterbreitete sehr interessante Vorschläge. Hierfür vielen Dank.
Das Wappen für Sanktandres
Das neue Wappen der Gemeinde orientiert sich an dem bereits existierenden Siegel und daran, welche Werte und Motive für Sanktandres stehen.
Das Wappen teilt sich in vier Quadranten, von denen zwei Grün und zwei Gelb sind. Die Farben spiegeln die Verbundenheit zu Natur und ländlichem Raum wider. Das Grün wurde aus dem Wappen der Donauschwaben übernommen. Als weitere Referenzen wurden die bestellte Erde (im Wappen hinter der Kirche) und Mond und Sonne als Symbole für den Jahresverlauf verwendet.
Zwei Motive stammen aus dem Siegel der Gemeinde: die Hostie mit dem Andreaskreuz und die Monstranz, hier dargestellt als Hostie im Kelch mit einem Strahlenkranz. Beide Motive wurden optisch etwas angepasst.
Wichtig war die Kirche von Sanktandres. Ihre Umrisse wurden einem Foto entnommen, nach der realen Farbgebung eingefärbt und die Fenster wurden schattiert, um die Erkennbarkeit zu gewährleisten.
Als Symbol für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum, der für Sanktandres prägend war und ist, wurde eine Getreidegarbe ins Wappen aufgenommen. Diese ist ein beliebtes historisches Symbol in vielen Wappen. Die Farbgebung aller Motive wurde auf den Hintergrund abgestimmt, so dass sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Das Wappen, hier am Computer gestaltet, soll noch auf Holz gemalt werden, so dass die Optik sich schön an historische Wappen angleicht.
Sonja Hoffmann