Brauchtumsseminar 2024

Ein gelebtes Seminar, das sicherlich in Erinnerung bleiben wird
Sanktandreser Landsleute machten sich aus ganz Deutschland auf den Weg ins Allgäu nach Bad Wurzach. Unweit von dieser Ortschaft liegt in einer idyllischen Landschaft der Wieshof. An Christi Himmelfahrt wollten zahlreiche Andreser hierher. Sie hatten doch ein langes Wochenende eingeplant, um hier in dieser Gegend an dem diesjährigen Sanktandreser Brauchtumsseminar teilzunehmen. Für viele Angereisten – zum Beispiel aus Frankenthal in der Pfalz, aus Marktl am Inn, aus dem rheinländischen Köln, aus dem fränkischen Nürnberg, aus Freiburg im Breisgau oder sogar aus dem Berner Kanton in der Schweiz usw. – war es eine lange, sehr lange Fahrt, denn die Autobahnen Deutschlands waren bei diesem herrlichen Frühlingswetter dem regen Verkehr nicht gewachsen. Staus über Staus füllten die Verkehrswege. Langeweile auf den endlos langen Strecken kam jedoch nicht auf, hatte die Natur doch viele Betrachtungsmöglichkeiten anzubieten. Über den goldgelben Rapsfeldern kreisten vom Wind getragen die hungrigen Adler und auf den Anhöhen der Wegstrecken entlang drehten sich die stromerzeugenden Windräder… Die Adler wie auch die Räder, vom Wind getrieben, erreichten anscheinend eher ihr Ziel als die Sanktandreser Gäste zum Wieshof. Dennoch trudelten nach und nach die Fahrzeuge aus den unterschiedlichsten Himmelrichtungen auf dem Allgäuer Hof ein.
Was auf dem Hof geplant war, war allen längst bekannt, denn der Banater Hörfunksender (Radio Temeswar) berichtete schon im Vorfeld vom Sanktandreser Vorhaben.

Bericht vom 8.5.2024

Die Ankunft
Für die Versorgung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des II. Brauchtumsseminars besorgten einige Vorstandsmitglieder das Nötigste, um einen guten Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten. Die Zimmer konnten bezogen werden, da die Abnahme längst Vergangenheit war. So leitete man die ersten Schritte ein. Man brachte nämlich das Geschirr zum Glänzen und ordnete das Seminarmaterial in die Regale und in die Kühlschränke. Der schmackhafte, schwarze Röstkaffee rann bereits aus dem Auslaufrohr des Kaffeekochers. Auf den Tischen stand der mitgebrachte frische Kuchen. Banater “Kipfle” fehlten auch dieses Mal nicht.

Die singAndreser unter sich
Schon wieder war ein Jahr verstrichen seit der letzten Begegnung der Chormitglieder. Man begrüßte sich und wartete auf den Auftakt der Chorprobe. Unsere Chorleiterin Heidi zögerte. Halt, da war doch was… Die Zwillinge Helene und Gabriele feierten einen Tag zuvor ihren runden Geburtstag. “Zum Geburtstag viel Glück!” schallte mit ehrlichen Glückwünschen durch den Musikraum. Ein Sekt “Schwarzwälder Liebe” und ein Bukett mit Maiglöckchen wurde dem Geschwisterpaar überreicht. Mit Schokolade und Sekt leitete man den Chorprobentag ein. Man begann neue Lieder einzustudieren. Repertoireerweiterung war angesagt. Im Herbst findet in Ellwangen das Andreser Treffen statt, und da muss ein bunt gemischtes Liederprogramm sitzen. Und… Zum Seminarende war noch ein Auftritt geplant. Das gemeinsame Singen ließ eine gutgelaunte Atmosphäre erkennen. Man verdeutlichte symbolisch die Zusammengehörigkeit einer “Sanktandreser Familie”. Die Shirts mit der Aufschrift “Die Andreser” ließen keinen Zweifel hierzu mehr offen.

  1. Kleine Geburtstagsfeier; 2. Chorprobenauftakt; 3. Andreser Gemeinschaft

Morgenstund hat Gold im Mund
Man besagt, dass sich frühes Aufstehen lohne, weil Frühaufsteher viel mehr erreichen würden am Tag.

Idyllisch am Morgen
Morgensport

Seminararbeit: Kochen und Backen wie einst im Banat
Das einst vertraute Wissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollte aufgefrischt werden und die unterschiedlichen Koch- und Backvariationen zum Austausch angeboten werden. Den Seminarleiterinnen Maria und Barbara mit den emsigen Mithelferinnen und Mithelfern ist diese Aufgabe wohl voll und ganz gelungen. Es gebühre allen Beteiligten ein großes Lob!

Drei Varianten von Franzesische Krumbiere wurden zubereitet und anschließend serviert. Die mitgebrachte Bratwurst aus dem Banat blieb die ausschlaggebende Grundlage des Essgerichtes. “Drischlinge” (Pilze) und Zwiebeln verfeinerten noch zusätzlich die eine Variante dieses wohlschmeckenden Kartoffelgerichts.

Gekonnt wurde das Zubereiten und Backen von Schmeerkipfle vorgeführt.

Federführend hat die gelernte Konditorin Roswitha die leckeren “Schmeerkrapple” gebacken. Bravo!

Auch in diesem Jahr durfte das Zubereiten von Banoter Worscht nicht fehlen.


Beim “Worschtmache” hatten Heinrich, Jakob und die zwei Hansen alle Hände voll zu tun. Kaum hatte die Wurst die richtige Farbe erreicht, da war unser Jüngste der erste Genießer. Guten Appetit, Nicolas!

350 Stück Fleischbällchen und viel Gemüse allerlei dienten zum Zubereiten einer Ciorbă de perişoare.


Im Anschluss brutzelte der geschmeidige Teig im heißen Öl. Der so beliebte Langosch verwöhnte die Gaumen der Hungrigen. Die “Langoşerie” (Langosch-Backstube) war vor Ort.

Auch dieses Mal musste die Grillplatte alles hergeben. Grillfleisch, “Mici”, Zucchini und Auberginen brateten gut riechend auf dem Rost.

Die Abende standen ganz im Zeichen von Unterhaltung. Geselliges Zusammensein ohne Ende. Für das bevorstehende Kartenturnier in Endlhausen bei München wurde auch schon fleißig geübt.

Die Sonne strahlte über’n Wieshof. Rasten und die Seele einfach baumeln lassen gehörten zum Wochenendtreffen. Jeder genoss auf seine Art.

Susanne und Max hatten eine besondere Idee. Sie wollten einfach mehr von dem Allgäu haben. Sie machten einen Abstecher in der nahegelegenen Ortschaft Wangen. Susanne hielt bildlich und schriftlich fest:


“Nach dem Frühstück brachen Max und ich auf, um die Landesgartenschau im ca. 30 Autofahrminuten entfernten Wangen im Allgäu zu entdecken. Bei herrlichstem Wetter spazierten wir den ca. 6 km langen Rundweg durch das Ausstellungsgelände. Anschließend schlenderten wir durch die kleine schöne Innenstadt und stärkten uns im Café am Saumarkt. Am Nachmittag erholten wir uns in der Waldsee-Therme in Bad Waldsee.”

Pünktlich zum Chorauftritt waren alle Teilnehmer im Musikraum. Die Neugierde war riesig. Die singAndreser präsentierten ihr neues Repertoire. Aber auch gut bekannte Lieder begeisterten das lauschende Publikum. Das Mühen der Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Heidi wurde mit viel Applaus belohnt. Zugaben folgten. Den Test für weitere Auftritte im Jahr 2024 haben die singenden Andreser mit Bravour bestanden.

“Gut, wieder hier zu sein”

Hans Janzer erzählte im Rahmen dieser Veranstaltung eine kleine, wahre Anekdote von seiner Sanktandreser Schulzeit, die die Anwesenden in ein herzhaftes Lachen versetzte. Dafür belohnte seine ehemalige Klassenkameradin Maria ihn mit einer vollgefüllten Kaugummidose.

Am Sonntagvormittag nach dem Brunch wurden die noch anwesenden Teilnehmer gebeten, sich an einem Mannschaftsfoto zu beteiligen.

Die Heimreise


Zufriedene Gesichter strahlten auf dem Wieshof. Ein tolles Wochenende nahm sein Ende. Alle hoffen nun auf ein baldiges Wiedersehen. Die Gelegenheit zur Gemeinsamkeit ist gegeben. Dafür hat der Sanktandreser Vorstand gesorgt. Vom 19.-21. Juli werden sich die Kartenliebhaber beim IV. Fuchse-Turnier wieder treffen und am 14. September 2024 sind alle Andreser zu ihrem Treffen in Ellwangen eingeladen. Es hat sich wiedermal gezeigt, wie wertvoll eine Gemeinschaft sein kann, denn: “Alleine musst du die Welt so akzeptieren wie sie ist, doch gemeinsam kann man sie verändern.” Und… Wir haben sie beim diesjährigen Brauchtumsseminar wieder verändert.

Danke
Die Website-Redaktion bedankt sich für die zahlreichen Fotos- und Videoaufnahmen, die eingegangen sind. Um diese schöne gemeinsame Zeit auch weiterhin in Erinnerung zu behalten, wird im verschlüsselten Bereich weiteres Bildmaterial veröffentlicht.
Fotos- und Videoaufnahmen erhielten wir von Susanne Freudenberg, Jürgen Mezger, Britta Wolf, Roland Ludwig, Maria Herbei, Hans Noll, Siegfried Noll und Hans Janzer.

Einen besonderen Dank richtet der Vorstand der HOG Sanktandres an die Seminarleiterinnen Barbara Hehn und Maria Noll. Den Unterstützern, den Mithelferinnen und Mithelfern gebühre hohe Anerkennung und viel, viel Lob.
Heidrun Till danken wir für ihr Mühen und für die Geduld mit uns bei den Chorproben.
Bis zum nächsten Brauchtumsseminar am 2.-5.10.2025!

Dieses Projekt wird durch das Kulturwerk Banater Schwaben e.V. aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.

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