Foto: ehemaliges Kulturhaus von Sanktandres
Dank der deutschen Lehrerschaft von Sanktandres war die Pflege unseres Kuturgutes sichergestellt. Besonderen Dank ist hiermit an Josef Luxemburger, Josef Zirenner, Anna Ritter, Irene Mlynarzek, Anna Schneider, Josef Bernsteiner, an die Lehrerehepaare Becker, Feil, Wendel, Frank, an Anton Heidecker, Werner Albert sowie an Anton Lefort zu richten.
Es wurden die Theaterstücke, wie Schillers „Kabale und Liebe“ und Lessings „Minna von Barnhelm“ aufgeführt.
Weitere Veranstaltungen folgten, nicht zu vergessen das Stück „Spinnstub“ und das Singspiel „Ich bin ein Heidekind.“ Dabei standen viele Darsteller in schwäbischer Tracht mit Volkstanzdarbietungen und Choreinlagen auf der Bühne. Die Musikkapelle Goschy stand für die musikalische Umrahmung jederzeit zur Verfügung.
Die Andreser hatten ein Glücksfall, dass zwei berühmte Persönlichkeiten – Sanktandreser Landsleute – dem kulturellen Geschehen im Ort oft zur Seite standen: der Opernsänger Hans Jung und die Schauspielerin Hadamut Becker. Selbst Rudolf Schati vom Deutschen Staatstheater ließ die Andreser nicht im Stich.
Unsere ehemalige Deutschlehrerin Theresia Feil aus Sanktandres vermerkt: „Hervorzuheben ist, dass das Andreser Publikum uns zu immer neuen Leistungen anregte, durch seine große Begeisterung, mit der es alles aufnahm, was von Andresern aufgeführt wurde. Für jede Darbietung waren die Leute äußerst dankbar, und die gelungensten Abende waren monatelanger Gesprächsstoff des Dorfes. Das war unser Lohn! Bei den meisten Darbietungen gab es zwischen lärmenden Applaus und frohem Lachen auch verstohlene Tränen im Zuschauerraum, Tränen, die wohl ausdrückten, dass all das Schöne nicht mehr sein wird.“ (Passage aus dem Sanktandreser Heimatbuch, herausgegeben von der HOG Sanktandres 1981)
Trotz der geschichtlichen Veränderung unseres Volksstammes wird die Heimatortsgemeinschaft versuchen unser kulturelles Leben, sei es im musikalischen, schauspielerischen oder literarischen Bereich, in der neuen Heimat aufblühen zu lassen.