Lied ist der Sammelbegriff für kleinere, knapp gegliederte gesungene Kompositionen aus Musik und Liedtext. Diese Kurzform gibt es in allen Kulturen. Ein typischer Aufbau von Liedern ist, dass aus mehreren Strophen, die sich textlich unterscheiden, und einem Kehrvers, der mehrmals im Lied wiederholt wird, bestehen.
Das Wort Lied existiert auch als Fremdwort in einigen europäischen Nachbarländern, zumeist in der Bedeutung des Kunstliedes, und wird mit deutscher Kultur assoziiert (le lied in Frankreich, the lied in Großbritannien). Umgekehrt wurden fremdsprachliche Wörter für Lied (französich chanson; englisch song; italienisch canzone) teilweise in die deutsche Sprache übernommen.
(Wikipedia)
Das Lied ist die ursprünglichste und schlichteste Form der Lyrik, in der das menschliche Gefühl in seinen Stimmungen und Beziehungen eine reine und intensive Ausdrucksmöglichkeit findet.
Im fernen Russland sangen die deportierten Banater Schwaben Lieder von Wehmut und Heimweh (siehe Tief in Russland).
Ihr Gefühl zur Heimat in den schönen Zeiten des Daseins bekundeten die Andreser zum Beispiel in dem Lied Ich bin ein Heidekind.
Nicht nur in Chören oder Veranstaltungen, auch bei unterschiedlichsten Anlässen bildeten Sanktandreser Singgruppen und stimmten die bekanntesten und schönsten Volkslieder und Schlager (siehe Liederkranz) an.
An den Namenstagen ließen Frauen wie Männer sehr häufig ihre Stimmbänder vibrieren.
An den Hochzeiten, wenn das jung vermählte Ehepaar „hemmg’spillt“ worden ist, formte sich oftmals ein Kreis und man sang aus tiefster Seele.
Die jungen Buben des Dorfes scheuten sich nicht in dunkler Nacht den Mädels ein Ständchen vorzutragen. Die Straßenlaternen funzelten wegen Stromeinsparung schon längst nicht mehr – nur der Mond hielt seine Wacht. Das Haustor wurde weit geöffnet und die Eltern des Mädchens boten als Dankeschön den eifrigen Sängern einen köstlichen Hauswein an. Das Seltsame war, kein Mensch im Dorf fühlte sich in der weit fortgeschrittenen Nacht irgendwie gestört.
Am Ortsrand – in der „Lehmkaul“ oder im „Karaner-Tal“ (auch Insel „Niemandsland“ genannt) – zündete man ab und zu ein Lagerfeuer an und sang von ganzem Herzen. Manchmal rötete schon der Himmel, denn der Morgen verdrängte langsam die lange Nacht, die mit viel Trubel und mit so viel Singen der schönsten Lieder vonstattenging.