Heimattreffen 2024
Nach zwei Jahren war es wieder so weit. Am 14. September 2024 fand in Ellwangen an der Jagst erneut ein Heimattreffen der Sanktandreser Landsleute und deren Freunden statt. Die schöne Stadt an der Jagst war herausgeputzt, als hätte sie uns Andreser schon freudig erwartet.
Die Vorarbeit des Vorstands wie Reservierung der Stadthalle, Gestaltung des Festgottesdienstes in der Basilika, die Buchung der traditionellen Blasmusikkapelle und Tanzband, die Menübestellung bei einem Cateringteam in der Ellwanger Gegend, das Verschicken von Einladungen an die Landsleute und an die Ehrengäste, das Organisieren einer Stadtführung und nicht zuletzt der Aufbau des Festes im Detail war vollbracht.
Bereits Freitag, am Vortag des Treffens, fanden die Chormitglieder und zahlreiche Helferinnen und Helfer zur Ellwanger Stadthalle, um für einen reibungslosen Ablauf der Feier zu sorgen.
Zunächst wurden die Tische mit den mitgebrachten bunten Rosen und herbstlichen Chrysanthemen geschmückt. Das überdimensionale Willkommensplakat haben die Männer an der Decke der Bühne angebracht. Unser Banner, die banatschwäbische Rednerpultfahne und die Puppen in Sanktandreser Tracht auf der Bühne verliehen der Stadthalle bereits am Vortag des Andreser Treffens einen festlichen Glanz. Die selbstgebackenen Torten, die die Unterstützer des Festes mitbrachten, wurden in der Küche des Veranstaltungsortes kalt gestellt. Während die singAndreser unter der Leitung von Heidi Till dem neuen Repertoire den letzten Schliff geben, hat man im Foyer bereits sich an den von Katharina Penzer mitgebrachten wunderschönen Rosmarinstrauch herangemacht. Er wurde nämlich für den angehenden Vortänzerstrauß zugeschnitten und mit farbenprächtigen Bändern dekoriert. Wie es in Banat bei großen Ereignissen üblich war und auch noch ist, wurden auch den zugeschnittenen Rosmarinästen bunte Schleifen zugefügt. Dicke, rote Äpfel wurden mit einer Rosmarinkrone in Form eines geschmückten Rosmarinastes gekrönt. Diese dekorierten Äpfel sollen doch am Festtag als besonderes Geschenk an die Ehrengäste überreicht werden.
Nach getaner Arbeit hat man sich kurz zusammen gesessen. Man plauderte, man sang vertraute Lieder und fieberte langsam dem Fest entgegen.
Etwas bedrückt schien den singAndresern die Absenz einiger Chormitglieder (Monika und Walter Lang), die aus privaten Gründen nicht kommen konnten, zu belasten. Man sang wehmütig das Liedlein “Freunde, kommt bald wieder”. Die Botschaft wurde per WhatsApp an die Nichtteilnehmer verschickt.
Gegen Mitternacht machten sich dann die gutgelaunten Teilnehmer auf den Weg zum naheliegenden Hotel. Ein gesunder, ruhiger Schlaf war gefragt.
Ellwangen, Samstag, den 14. September 2024
Nach einem frühzeitlichen Frühstück im Hotel war die Gruppe vom Vorabend wieder in der Stadthalle. Das vom Ellwanger Bäcker frisch bestellte Weißbrot musste nun verarbeitet werden. Die Brotscheiben wurden mit Griebenschmalz beschmiert und mit rotem Paprika und Schnittlauch bestreut. Zwei im Banat geräucherte Schinken, die eine Gruppe von Andreser im Frühjahr von der dortigen Schweineschlacht mitbrachte, wurden nun zum Aufschneiden freigegeben. Den willkommenen Gästen wurde ein bekömmlicher und köstlicher Imbiss zubereitet. Husch übte der Chor noch ein paar Lieder aus dem Repertoire, denn bis zum Saaleinlass war es nicht mehr lange.
Um 12 Uhr war es dann so weit. Das junge Eintrittspersonal erhielt von dem erfahrenen HOG-Personal noch gezielte Anweisungen. Ein Bücherstand mit aktuellen Büchern von Sanktandreser Geschichtsereignissen (Luftschiffe in den Jahren 1915 und 1916 auf dem Andreser Hottar sowie humanistische Wohltätigkeiten von Andreser Landsleuten nach dem Krieg) waren zum Verkauf und zum Bestellen aufgestellt. Die neue Andreser Lischt konnte man sich auch erwerben. Prospekte der Banater Landsmannschaft sowie unseres Vereins waren ausgelegt. Also Info aus erster Hand. Auf der gegenüberliegenden Seite stellte Franz Wurmlinger aus Höhenkirchen bei München eine Leinwand auf und zeigte Bilder von gestern und heute von Sanktandres.
Endlich war die Stunde der Eröffnung unseres diesjährigen Festes gekommen. Die Blaskapelle unter der Leitung von Werner Hehn setzte mit einem Willkommensmarsch das Fest in Bewegung. Es spielten auf: Gery, Norbert, Alfred (Die Band AlGeNo), Werner (ein Wahl-Andreser), Sepp aus Jahrmarkt, Peter (ein Baden-Württemberger Schwabe), Bernd (ein Franke) und Michael, der die erfreuliche Chance besitzt, als Andreser demnächst eingebürgert zu werden. Diese Blasmusiktruppe spielte noch niemals in dieser Konstellation und begeisterte gleich zu Beginn das gutzuhörende Publikum.
Danach begrüßte der Vorsitzende der HOG die Gäste.
Er tat es auf “Schwowisch”. Musste jedoch vom Dialekt ins “Herrische” (hochdeutsch) schnell umschwenken, denn er ließ auch einige Ehrengäste wie Dr. Anselm Grupp, Leiter des Kultur- und Presseamtes der Stadt Ellwangen, Rechtsanwalt Herbert Wild, Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Banater Schwaben in Baden-Württemberg sowie Pfarrer Paul Kollar herzlich willkommen heißen.
Grußworte richteten der Vertreter der Stadt Ellwangen, Herr Grupp, und der Vertreter der Banater Landsmannschaft, Herr Wild, ein gebürtiger Blumenthaler, an alle Andreser aus nah und fern.
Der Vorsitzende Johann Janzer überreichte je ein Sanktandreser Heimatbuch (Autor: Mathias Weber, erster HOG-Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft Sanktandres) und mit Rosmarin meisterhaft geschmückte Äpfel an die Ehrengäste.
Seit 2017 – dem Gründungsjahr des Chores – singen die singAndreser unter der Leitung von Heidrun Till an den Heimattreffen. Auch dieses Jahr war es nicht anders. Die ersten Zeilen des Textes ihres ersten Liedes ließen die Andreser Gemeinschaft hochleben: “Nun, Freunde, lasst uns einmal sagen, gut wieder hier zu sein und uns zu sehen! …” Dieser Song diente als Willkommensgruß. Es folgten die Lieder “Die Gedanken sind frei”, “Die Geige”, “Kein schöner Land” und “Vielen Dank, Andreser”. Die Singgruppe erntete dafür viel, viel Applaus. Den Saal verließen die gutgelaunte Singgruppe mit dem selbst gesungenen “Zottelmarsch” als Zugabe. Die Chormitglieder belohnten sich anschließend singend vor dem begeisterten Publikum mit einem süßen Likörchen.
Als Intermezzo trugen während des Chorauftritts Siegfried Roth und Helmine Bleiziffer Gedichte vor.
Ebenfalls im Rahmen des Kulturprogramms fand auch eine Würdigung von Sanktandreser Landsleuten statt, die sich im Laufe von Jahren für unsere Gemeinschaft stets einsetzten.
Heinrich Janzer aus Freiburg, Josef Rieger aus dem Ostseebad Boltenhagen sowie Franz Till aus Niederkassel wurden seitens des Bundesvorstandes auf Antragsstellung unserer HOG diesen Herren je einen Ehrenbrief postalisch zugeschickt.
Der Beauftragte der Banater Landsmannschaft, Herbert Wild, überreichte außerdem Johann Noll eine Urkunde und die Verdienstmedaille in Silber für seine jahrzehntelangen Verdienste zum Wohle vieler Banater Schwaben. Die Laudatio sprach Hans Janzer.
Nach dem Erhalt der Medaille bedankte der Gewürdigte sich für die anerkennenswerte Auszeichnung.
Der HOG-Vorsitzende beglückwünscht den Geehrten.
Zeit für Kaffee & Kuchen
Die Torten wurden marschierend durch die Sitzreihen der Besucher und Besucherinnen vorgezeigt.
Nach dem Tortengenuss gedachten wir unseren Toten, die in den letzten zwei Jahren verstorben sind. Es waren insgesamt 57 Sanktandreser, die uns für immer verlassen haben. Mögen Sie alle in Frieden ruhen! Mit einem Glockengeläut der Sanktandreser Heimatkirche und mit gedämpft vorgetragener Trauermusik lasen Helmine Bleiziffer, Hans Stemper und Roland Ludwig die Namen der Verstorbenen vor.
Anschließend berichtete Johann Janzer, Vorsitzender der HOG Sanktandres, von den Tätigkeiten des Vereins in den letzten zwei Jahren. Die zwei abgehaltenen Brauchtumsseminare in Bad Wurzach im Allgäu zeigten volle Beliebtheit und dürften wohl auch in Zukunft nicht wegzudenken sein. Die jährlichen “Fuchse”-Turniere sind nach wie vor beliebt. Das Dorffest im Banat fand hüben wie drüben großen Anklang. Auch mit der “Worschtkoschtprob” in dem Banater Heidedorf Lowrin machte unser Verein sich einen Namen. Die Friedhofskapelle auf dem Sanktandreser Gottesacker wurde komplett saniert. Am Tag unseres Festes zählten wir den 100.000sten Gast auf unserer Homepage. Unsere Internetpräsenz wird von weit und breit sehr geschätzt.
Johann Noll legte anschließend als Schatzmeister den Kassenbericht dar. Hans Metzger berichtete vom schriftlichen Prüfstand der Kassenprüfer, die leider nicht anwesend sein konnten.
Vorstandswahl
Nach mehr als vier Jahren musste ein neuer Vorstand gewählt werden, was im Rahmen des Sanktandreser Treffens nun gegeben war. Das Amt des Wahlleiters hatte Herr Herbert Wild inne.
Als Vorsitzender der HOG wird auch in Zukunft Johann Janzer agieren. Seine Stellvertreter/innen sind Barbara Hehn und Johann Metzger. Kassenwart ist Johann Noll. Als Schriftführer wurde Thomas Pataki gewählt. Als Beisitzer fungieren Heidrun Till, Roland Ludwig, Maria Noll und Johann Stemper. Als Kassenprüfer konnten wir Christine Müller und Marlene Thernes gewinnen. Alle nahmen die Wahl an.
Kurz vor 18 Uhr reihten sich die Gäste in eine Reihe und zogen mit Blasmusikklängen zur schönen Basilika. Unsere Trachtenpaare: Roswitha und Siegfried Noll, Christine und Walter Müller, Helene und Heinrich Tomi, Hermine und Johann Lambing, Maria und Johann Noll. Allen voran marschierte Julian mit dem Sanktandreser Banner.
Im Gotteshaus wurden die Sanktandreser mit den Trachtenpaaren und die Ellwanger Gläubigen von unserem Heimatpfarrer Paul Kollar und vom Ortspfarrer Sven van Meegen empfangen.
Die Lesung tätigte der Wahl-Andreser Manfred Ullrich. Die Fürbitten las Barbara Hehn.
Nach der Festmesse drehten die Trachtenpaare einen Walzer, der die Andreser, aber auch die Ellwanger zum Schunkeln verleitete.
Anschließend marschierten die Teilnehmer zur Ellwanger Stadthalle.
Dort angekommen, marschierten die Trachtenpaare in den Saal und tanzten einige Tänze, bevor das Abendessen serviert wurde. Das Buffet ließ keine Wünsche offen.
Die AlGeNo-Band spielte sodann zum Tanz auf. Somit wurde bis tief in die Nacht getanzt.
Am nächsten Tag beanspruchten bei einem wunderschönen Wetter mehr als 20 Landsleute die Ellwanger Stadtführung, die die Sanktandreser HOG organisiert hatte. In einem Ellwanger Lokal setzte man den endgültigen Schlusspunkt des diesjährigen Festes.
Es steht fest: Die Veranstaltung der Sanktandreser war nicht nur ein Treffen zum Erzählen und Tanzen. Auch andere bedeutende Schwerpunkte traten zum Vorschein. Die Vielfältigkeit unserer Identität wurde dargestellt, zumal es sich dieses Mal die Gelegenheit bot, hautnah unter der Ellwanger Bevölkerung zu sein. Kultur, Brauchtum, Glaube, gemeinnütziger Tatendrang und die Geschichte unserer banatschwäbischen Gemeinschaft hatten viel Platz im Rahmen unseres Festes.
Danke
an alle Sanktandreserinnen und Sanktandreser, die den Weg nach Ellwangen zu unserem Fest gefunden haben.
Ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer, die dafür sorgten, dass die Feier reibungslos vonstatten ging.
Den Trachtenpaaren vielen Dank.
Herzlichen Dank dem Heimatpfarrer Paul Kollar und dem Ortspfarrer Sven van Meegen für den sehr festlichen Gottesdienst sowie ein Vergelts Gott der Pfarrei St. Vitus.
Ein Dankeschön richten wir an Herrn Nuding für die Orgelbegleitung.
Den Herren Dr. Anselm Grupp und Herbert Wild gebühre ein herzliches Dankeschön für die Grußworte an unsere Sanktandreser Landsleute.
Danke auch an die traditionelle Blaskappelle unter der Leitung von Werner Hehn sowie an die Tanzband “AlGeNo”.
Vielen Dank der Stadt- und Hallenverwaltung sowie dem Tourismusamt von Ellwangen für die Unterstützung.
Dem Landgasthaus “Goldenes Lamm” sei gedankt für die Bewirtung.
Danke für die Foto- und Videoaufnahmen vom Fest von Franz Wurmlinger, Britta Wolf, Helene Bejenaru, Elisabeth Mezger, Maria Herbei und Hans Stemper.
Dieses Projekt wurde durch das Kulturwerk Banater Schwaben e.V. aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.