Die Gäste wollten nicht mehr heim…

Was für ein Abend! Das Andreser „Mojegehn online“ am Samstag (12.12.2020) war von 18 – 20 Uhr angesetzt. Überraschenderweise verabschiedeten sich die letzten Besucher um 21.30 Uhr. Fast zwei Dutzend Leute saßen begeistert im „Parodizimmer“. Sanktandreser Leute trafen sich in der Stube aus dem gesamten süddeutschen Raum und sogar aus Temeswar und plauderten in einer sehr entspannten Runde über einst, jetzt und morgen.

Zunächst erinnerten wir uns an längst vergangene Zeiten und an die schönen Geschichten aus unserer Kindheit. Damals schon meldeten sich mit einfachen Gaben und mit besonderer List der Nikolaus und das Christkind an. Willkommene Geschenke waren damals immer dabei. Die bunten Lichter fehlten jedoch weitgehend, was sich in der heutigen Zeit sehr verändert hat. Lobend kam die wunderschöne Beleuchtung der Temeswarer Innenstadt zur Aussprache, die in den letzten Jahren Furore machte.

Unser Sanktandreser Landsmann aus Temeswar beschrieb die jetzige Lage des neuen Bürgermeisters Fritz, der sich anscheinend sehr hohe Ziele setzt und eindeutig ein europäischer Bürgermeister sein will.

Samstagabend ist gewöhnlich Bundesligaabend. So warfen die in Bayern lebenden Landsleute einen Blick auf den FC Bayern und die Schwaben fieberten mit dem VfB Stuttgart. Wegen Corona saßen die Fans heute im „Parodizimmer“ und nicht im Stadion. Die neuen bevorstehenden Verordnungen belasten natürlich in der Vorweihnachtszeit die Mehrheit der Menschen.

So zauberte man lieber heitere Geschichten von unserer Kindheit und Jugendzeit her. Man sprach über die schönen Kirchweihfeste, man erinnerte sich ans Fangen von Maikäfern, man erwähnte die abenteuerlichen Fahrten zum Kalatschaer Bad, man bohrte nach den artesischen Brunnen, man bestaunte die Rakikessel, die in jedem Haus schlummerten und vergaß dabei nicht das Kuchenbacken (Griliasch), das Schlecken von „Polareis“, das Spielen von „Loz in plic“ in der kleinen Andreser Konditorei von einst, das Fluchtergreifen von dem bösen Weingartenhüter Firan, die winterlich häuslichen Versorgungen, wie zum Beispiel das Schweineschlachten usw.

Und weil auch das Feiern von Namen- und Geburtstagen mit einem hohen Stellenwert in unserer Tradition verankert sind, spielte man mit dem Gedanken ein Andreser Geburtstagskind anzurufen und zu beglückwünschen. Nach dem Gratulieren hoben die Gäste die Gläser und stießen landsmännisch an. Und nicht nur dann… Mit dem Wortlaut „mir gehen noch net hemm! Trink mer noch ens?“, immer wieder von einem Teilnehmer angekündigt, wurde das Anstoßen mit „Bere Timisoreana“, mit Rekascher Wein oder Andreser „Tuika“ forciert. In der heiteren Runde wurde sehr viel gelacht.

Was doch die heutige Technik alles her gibt! So kamen wir alle zu dem Entschluss, dass das bisher einmalige „Mojeghn online“ auch in Zukunft bestand haben soll. Es wäre doch schön, wenn dieses Ereignis noch mehr Anklang fände, die Landsleute sich mehr Mut zutrauen würden und somit noch mehrere Sanktandreser und andere an unserem früheren Heimatort Interessierten beim nächsten virtuellen Treffen sich zuschalten würden. Der Zugang zu unserer Stube ist durch die Bereitstellung unseres exklusiven Geheimschlüssels gesichert.

Als wir uns zur späten Stunde verabschiedeten, beschlossen wir, uns recht bald wieder auf diese Art zu begegnen um miteinander zu plaudern.

Ein Gedanke zu „Die Gäste wollten nicht mehr heim…“

  1. Ich als beigelaufener in Andres stamme aus dem Siebenbürger Land.
    Ich finde die Andreser Seite interessant und gepflegt.
    Macht weiter so.
    Gruß Karl Maiterth

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